vonSchröder & Kalender 25.08.2010

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert munter in östlicher Richtung.
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Günter Amendt und Ulrich Stiehler: ›Sucht PROFIT Sucht. Politische Ökonomie des Drogenhandels‹. Brosch., 188 Seiten. Einbandgestaltung: Jörg Schröder. März Verlag, Frankfurt a. M. 1972 (nur noch antiquarisch erhältlich).
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Die Thesen der Autoren (1972):
1. Es gibt keine Drogenwelle. Das Getöse der Massenmedien ist das Getöse der herrschenden Klasse über die Süchtigkeit der eigenen Kinder.
2. In allen historischen Phasen des Kapitalismus war massenhafter Drogenkonsum Bestandteil der gesellschaftlichen Wirklichkeit.
3. Es gibt keinen Unterschied zwischen Obergrund- und Untergrundkapitalismus. Illegaler wie legaler Drogenhandel unterliegen den Gesetzen und Widersprüchen des Imperialismus.
4. An der Spitze des Drogenkapitals stehen die Monopole der Pharmaindustrie. Ihre Produktoffensiven liegen dem heutigen Drogenkonsum zugrunde.
5. Der Umstieg von einer Droge auf die andere – etwa von Hasch auf Heroin – ist ökonomisch bedingt und liegt nicht in der Beschaffenheit der Droge.
6. Staatliche Anti-Drogen-Propaganda ist Propaganda für die synthetischen Produkte der PhPharmaindustriearmaindustrie.
7. Die zerfallende Subkultur ist Agent des Drogenkapitals. Die Klassenlage der Subkultur ist die eines enteigneten Kleinbürgertums.
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Inhaltsverzeichnis
1. No Colours

2. Drogen im Kapitalismus
Der Indische Hanfdrogenreport / Droge Alkohol / Opiumgebrauch in den Industrieländern / Der Britische Cannabisreport

3. Die kapitalistische Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg

4. Die Drogenindustrie
Zum Beispiel Pervitin / Die Eskalation des Konsums / Markt und Macht / Zum Beispiel Methadon / Das Großkapital / Zum Beispiel Apomorphin

5. Freiraum der Subkultur – Freiraum des Kapitals

6. Der Drogenhandel im Imperialismus
Zwei Grundformen der Haschisch-Erzeugung / Das Drogenkapital ist der Ausbeuter der Bauern / Haschisch und Opium sind Bilderbuchbeispiele für das Funktionieren imperialistischer Ausbeutung / Der Großhandel in den Anbauländern / Die kapitalistische Entwicklung der Landwirtschaft wird vom Kapital selbst verhindert / Auch das Drogenkapital ist den Widersprüchen des Imperialismus ausgeliefert / Die Landreform beseitigt nicht die Struktur der Unterentwicklung, sondern verfestigt sie / Das Importhandelskapital / Der Großhandel in den Metropolen / Der Einzelhandel – die Subkultur / Die Widersprüche des Drogenhandels verschärfen sich / Trip-Business / Die ökonomischen Widersprüche des Shit-Handels werden offensichtlich / Der Umstieg / Der Opium-Handel / Doppelter Import – doppelte Profite / Südostasien – die wirkliche Hauptquelle / Das US-Kapital beherrscht den Opium-Handel / Zerstörung und Selbstzerstörung

7. Die Drogenpropaganda

8. Die staatliche Drogen-Politik
Operation Intercept / Drogenbekämpfung als Klassenkampf von oben / Drogenbekämpfung und Staatshaushalt / Die Methadon-Politik / Drogenbekämpfung und Außenpolitik

9. Drogen und revolutionärer Kampf

Anmerkungen

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(GA / US  / BK / JS)

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https://blogs.taz.de/schroederkalender/2010/08/25/sucht_profit_sucht_/

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kommentare

  • Den Titel des Buches hatte ich all die Jahre ganz anders in Erinnerung, nämlich so: PROFIT Sucht PROFIT.
    Macht auch Sinn, oder?
    Viele Grüße von
    Rüdiger Grothues (Open Nine Pub)

  • “Es gibt keine Drogenwelle“…schön schwarz auf weiß zu sehen, wie sich die noch-fast-frisch-68-er die Persilscheine ausgestellt haben, die sie einem heute bei jeder Gelegnheit um die Ohren hauen.

  • Ursächlich für die einträgliche Profitgier sind weniger kapitalistische Strukturen, die sind so oder so vorhanden, sondern die staatliche Prohibition. Gäbe es sie nicht, gäbe es sauberen und günstigen Stoff für Süchtige, die darob nicht kriminell und einigermaßen gesünder in ihrem Wahn vegetieren könnten. Zudem würde das organisierte Verbrechen – die schwarze Mafia – massiv behindert werden. Die Geschäfte der weißen Mafia – die therapeutische Industrie – würden dadurch nicht eingeschränkt, ebensowenig wie die Geschäfte der Pharmaindustrie, mit ihren Psychopharmaka, die mittlerweile längst als „Lifestyledrogen“ oder „Seelenschmincke“ in allen Bevölkerungsschichten etabliert sind. Jedoch sind die Geschäfte der Konzerne im Gegensatz zu den Drogenkartellen einigermaßen durchschaubar und werfen für Staat und Aktienbesitzer entsprechende Einnahmen ab.

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