vonSchröder & Kalender 20.10.2010

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in südöstlicher Richtung.
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Selbstporträt von Anna Kavan

Anna Kavan wurde 1901 in Cannes geboren, verbrachte ihre Kindheit in verschiedenen europäischen Ländern und in Kalifornien. Sie beendete ihre Ausbildung in England, heiratete und lebte dann in Burma. Hier beginnt sie zu schreiben, trennt sich von ihrem Mann, einem rüden englischen Kolonialbeamten, und ihrem großbürgerlichen Lebensstil. Sie ändert ihren Namen als Schriftstellerin und ihre persönliche Identität von Helen Ferguson in Anna Kavan, der Heldin ihres Romans ›Let me alone‹.

Anna Kavan lebte danach in verschiedenen Ländern Europas, heiratete wieder, die Ehe zerbrach. Einige ihrer Bücher wurden veröffentlicht, mit geringem Erfolg, sie schrieb weiter, auch in Phasen tiefer Depression, ließ sich in Schweizer Kliniken behandeln; sie war schon früh heroinabhängig. Während der Kriegszeit lebte sie in New York, arbeitete zunächst in einer Armee-Psychiatrie, 1942 wurde sie Redakteurin bei ›Horizon‹.

Später lebte Anna Kavan wieder in England, malte, arbeitete als Innenarchitektin und schrieb bis zu ihrem Tode am 6. Dezember 1968. Sie wurde in ihrem Londoner Haus gefunden, in der Hand noch die Spritze, ihre »Bazooka«.

Kavan, Anna: ›Julia und die Bazooka‹. Aus dem Englischen von Helma Schleif. Originaltitel: ›Julia and the Bazooka‹ und ›My Soul in China‹. Leinen, 352 Seiten. Umschlaggestaltung: Typographie von Jörg Schröder mit einer Zeichnung von Keith Cunningham. März Verlag, Berlin und Schlechtenwegen 1983 (nur noch antiquarisch erhältlich).
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Anna Kavan wurde zu Lebzeiten kaum beachtet, erst nach ihrem Tode  wurden ihre Werke in England und Amerika zu Kultbüchern. »Anna Kavan ist eine Pionierin der Women’s Liberation«, schrieb der ›Guardian. »Ihre Prosa kann nur in der großen Tradition eines De Quincey und Coleridge gesehen werden.« »Eine Schriftstellerin von hypnotischer Kraft und Imagination«, so das ›Times Literary Supplement, »eine poetische Schriftstellerin, der es gelingt, die gewöhnlichste Alltagsgeschichte in eine gefährliche verzauberte Vision zu verwandeln. Aus ihrer eigenen schrecklichen Realität transformiert sie Geschichten, die so kalt, hart und unzerstörbar sind wie Diamanten.«

»Anna Kavan hat die Welt des gespaltenen Selbst mit Meisterschaft und großer Klarheit beschrieben. Wir bewundern die Taucher, die die Tiefe des Meeres erkunden, wir sollten eher die Dichterin bewundern, die es fertigbringt, die Nacht in uns zu beschreiben, die uns zeigt, dass die Oberfläche kein Schlüssel für authentische Erfahrung ist, dass die Wahrheit darin liegt, was wir fühlen, und nicht darin, was wir sehen oder wie wir es sehen.« Anaïs Nin

»Ihre Prosa gehört in die große subjektiv-feminine Tradition – Virginia Woolf, Djuna Barnes, Anaïs Nin.« Lawrence Durell

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(AK  / BK / JS)

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