vonSchröder & Kalender 26.09.2011

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nördlicher Richtung.
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»Seit Schwarze Musik als Phänomen ins Bewusstsein der Massen in Amerika und Europa getreten ist, hat es Weiße gegeben, die ihr eigenes Elend, ihre eigene Unterdrückung deutlicher und bewusster spürten, wenn sie diese Musik hörten, und sie, obwohl Ausdruck einer ihnen fremden Kultur, zugleich als Ausdruck auch ihres eigenen Widerstandes gegen Unterdrückung empfanden.« LeRoi Jones in seinem Nachwort.

LeRoi Jones: ›Schwarze Musik‹. Aus dem Amerikanischen von Marianne Dommermuth. Originaltitel: ›Black Music‹. Leinen, 236 Seiten, (8°). Umschlaggestaltung: Typographie von Jörg Schröder mit einem Foto, Fotograf unbekannt. März Verlag, Frankfurt a. M. 1970  (Die März-Ausgabe ist nur noch antiquarisch erhältlich und extrem rar.)

Eine Lizenzausgabe ist im Maro Verlag, Augsburg, erschienen.

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›Black Music‹  enthält Essays, Besprechungen und Anmerkungen aus den Jahren 1959 bis 1967, im Rampenlicht der Harlemer Jazz-Clubs zeigt Jones bei Jam Sessions in aufschlussreichem Gesprächen in Appartements, bei der Probe unter »Eingeweihten« in einem Schuppen, heute weltbekannte Musiker wie John Coltrane, Ornette Coleman, Monk, Don Cherry.
›Krikus Service‹ schrieb über ›Schwarze Musik‹: »Jones hört zu und interviewt, das alles mit einer solchen Intensität und Emphase, mit einem unglaublichen Gespür für die echte Wendung der Umgangssprache, mit dem richtigen Feeling.«

LeRoi Jones, der sich heute Amiri Baraka nennt, ist in Deutschland als Exponent radikaler Afro-Amerikanischer Literatur bekanntgeworden, hat, seit er zu schreiben anfing, über Jazz berichtet. Seine Artikel fangen atmosphärisch die Veränderungen der Jazz-Szene ein.

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John Coltrane: I Want To Talk About You (1962 in Stockholm)

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=FR9ixWP-P9I[/youtube]

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(LJ / BK / JS)

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https://blogs.taz.de/schroederkalender/2011/09/26/schwarze_musik/

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kommentare

  • Ja, lieber Rüdiger Grothues, aber es handelt sich bei den beiden Titeln ›Blues People‹ (Melzer Verlag) und ›Black Musik‹ (März Verlag) um zwei verschiedenen Titel, die Abraham Melzer seit Langem gerne als »einen« propagiert.

    Herzliche Grüße
    Barbara und Jörg

  • Musste doch mal in meinen Regalen nachschauen…
    Ich habe von Leroi Jones das –auf die Originalveröffentlichungen bezogen- vier Jahre vorher erschienene Buch „Blues People“.
    Mein deutschsprachiges Exemplar enthält ein kritisches, dem Werk gleichwohl gewogenes Vorwort von Manfred Miller, ist erschienen unter der Flagge des Fourier-Verlages und lizenziert von „Abi Melzer Productions, Dreieich“. Die Übersetzung stammt „von einem Berliner Studentenkollektiv.“
    Werde ich vermutlich bei Zweitausendeins oder so erworben haben…

    Viele Grüße nach Berlin von
    Rüdiger Grothues

    P.S.: Wir sehen uns vermutlich Ende des Monats in Leverkusen (Opladen).

  • Ein schönes Wiederlesen mit Leroi Jones, auf den ich bisher schändlicherweise nur in Helmut Salzingers “Rock Power” traf, der Textcollage, die neben einem nicht nachgewiesenen Jörg Fauser-Zitat im Vorwort auch die schöne Sentenz “Wir verstehen, daß Leroi Jones eine Stinkwut auf die Weißen hat” enthält.

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