vonSchröder & Kalender 25.01.2012

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

Mehr über diesen Blog

***
Der Bär flattert heute nicht.
***
Leonard Norman Cohen, geboren am 21. September 1934 in Montreal (Kanada), trat bereits als Sechzehnjähriger mit einen Liedern auf. Als Student gewann er einen literarischen Preis. Er veröffentlichte Gedichtbände, Erzählungen und Romane, vier Titel erschienen in Deutschland zuerst bei MÄRZ: ›Schöne Verlierer‹ (Roman, 1970) , ›Blumen für Hitler · Flowers for Hitler‹ (Poems & Songs, 1971) ›Das Lieblingsspiel‹ (Roman, 1972) und ›Wem sonst als dir · Book of Mercy‹ (Hymnen und Gebete,1985). Sein vagabundierender Lebensstil und seine Drogenerfahrungen ließen ihn zu Kanadas enfant terrible werden. 1967 hatte er einen sensationellen Durchbruch als Liedermacher und Gitarrist auf dem Newport Folk Festival und im amerikanischen Fernsehen. Die ›New York Times‹ nannte ihn »einen Anarchisten, der keine Bomben werfen möchte.« Sein Ruhm als Dichter, Sänger und Gitarrist ist ungebrochen, auch heute füllt er bei seinen Konzerten die Hallen.

Am 27. ‪Januar erscheint „Old Ideas“ ( Columbia / Sony Music ), das erste Studioalbum von Lenoard Cohen seit acht Jahren‬. Wer schon mal reinhören möchte, kann es bei Sony Music tun

oder hier ›Darkness‹.

***

Cohen, Leonard: ›Wem sonst als Dir / Book of Mercy‹. Aus dem Amerikanischen von Regina Lindhoff und Uve Schmidt. Engl. Brosch., 148 Seiten, (8°). Umschlaggestaltung: Typographie von Jörg Schröder mit einem Motiv von Jim Dine. März Verlag, Herbstein 1985 (Die März-Ausgabe ist nur noch antiquarisch erhältlich.)
***
›Book of Mercy‹ ist Cohens religiöses Credo, eine Sequenz moderner Psalmen. Leonard Cohen spricht hier mit einer neuen Stimme, verbindet in Hymnen und Gebeten Zweifel und Elegie, religiöse Meditation und Anrufungen der Liebe. Auch in diesen Prosa-Gedichten scheut Cohen sich nicht, über Frömmigkeit und Demut subjektiv zu sprechen, und in diesem Buch zeigt sich seine Kunst, das Persönliche zu sagen und damit die Gefühle vieler Menschen zu treffen.

»Leonard Cohen mutet wie ein Wanderer zwischen Welten an: Beladen mit den Bürden von Vergangenheit und jüdischer Tradition durchquert er die unheilvolle Gegenwart auf der Suche nach einer besseren, humaneren Zukunft. Cohen singt von einer fremden, inneren Welt, in der Männer und Frauen sich lieben und dann wieder verlassen – fast sieht es so aus, als ob sie den flüchtigen Schmerz der plötzlichen Trennung genießen, weil sie ihn der Monotonie vorziehen. Doch ebenso ambivalent wie sein Verhältnis zur Liebe ist Cohens Einstellung zur revolutionären Politik. Er sieht ihre Möglichkeiten, weiß aber zugleich, dass die Vision der Revolution flüchtig ist. ›Ich kann nicht behaupten, dass ich gerne singe, wenn sie die Toten forttragen.‹ Manchmal geht von Cohens Texten ein zärtlicher, melancholischer Ton aus, der mit allem zu versöhnen scheint; aber am authentischsten sind sie doch dort, wie sie Angst, Bitterkeit und Kritik formulieren … Leonard Cohen: ›Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Gedicht und einem Lied‹.« (Münchner Merkur)

***

***

***

***

***

***

***

***

***

***
(LC / BK / JS)

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/schroederkalender/2012/01/25/leonard-cohens-hymnen-und-gebete/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert