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Der Bär flattert in nördlicher Richtung.
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Es muss nicht immer Kaviar sein! Denn auch die anderen Rezepte in Johannes Mario Simmels Bestseller sind gar nicht übel, ebenso wenig seine Kommentare: »Dieses Abendessen brachte 717.850 Schweizer Franken ein.« Dafür würden wir auch mal ein Paprikahuhn kochen.
Wir haben eine neue Delikatesse für uns entdeckt: Algenkaviar. Der schmeckt fast so mild wie Kaviar vom Stör und gehört zu den teuersten kulinarischen Genüssen der Welt, deshalb werden die wild lebenden Störe langsam ausgerottet. Jetzt essen wir also Algenkaviar, und man muss weder ein schlechtes Gewissen haben, noch genug Geld. Alginat wird auch in der Molekularküche verwendet, zum Beispiel in Ferran Adriàs »sphärischem Melonenkaviar«.
Vegetarischer Kaviar, wir zititeren den Hersteller: »Kaviar-Ersatz aus Algen, Algen aus Wildkulturen, handgepflückt, irische See«. Diese Dose haben wir in einem Edeka-Laden gekauft, 100 g kosten 1,59 €. Foto: Barbara Kalender
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Also von der aufgedonnerten Raffinesse zurück zur neuen Einfachheit, die ja nichts anderes ist als die alte Einfachheit. Denn raffiniert einfach kochen die Menschen seit Tausenden von Jahren. Wir gehen heute nicht zu einer Demo, sondern arbeiten am Tag der Arbeit intensiv an unserer neuen Folge ›Statische Schläue‹, da musste das Kochen mal wieder schnell gehen. Manchmal machen wir Pellkartoffeln mit Crème fraîche und Kaviar. Und zu einem weich gekochten Frühstücksei schmeckt Algenkaviar auch sehr gut.
Foto: Barbara Kalender
Dieses Mal gab es bei uns ein Spiegelei mit Algenkavier und Bratkartoffeln – natürlich gaben wir jeder Kartoffelscheibe einen Vornamen. Während wir die Kartoffeln und Spiegeleier brieten, hörten wir mein (BK) Lieblingslied von Joan Baez: ›Bread and Roses‹.
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(Words by James Oppenheim, Music Mimi Baez Fariña)
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( BK / JS)
Lieber Polyphem,
danke für Dein schönes Gedicht!
Zu Heinrich Heine: Das ›Wintermärchen‹ haben wir mal als Neujahrsgruß an alle Freunde und Subskribenten verschickt und dazu eine Zuckererbse gelegt, die man dann in einen Topf stecken sollten, damit im Sommer »die Schoten platzen«.
Schöne Idee? Ja, aber die Dame am Postschalter wollte wegen der Erbse die Neujahrspost nicht als normalen Brief annehmen. Wir sollten Porto für einen Maxibrief nachzahlen, was bei über 300 Briefen uns dann doch zu teuer war. Also wenn wir nur ›Wintermärchen‹ hören, müssen wir an den Wintertag denken, an dem wir über 300 Kuverts geöffnet, die Zuckererbsen rausgenommen und mit Kleber die Kuverts verschlossen haben.
Herzliche Grüße
Barbara und Jörg