vonSchröder & Kalender 24.03.2016

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

Mehr über diesen Blog

***
Der Bär flattert in östlicher Richtung.
***

Kaum ein Gericht ist so vielseitig wie der Eierkuchen. Er wird auf der ganzen Welt zubereitet als Bliny in Russland, Naleśniki in Polen, Crêpe in Frankreich, Svele in Norwegen, Pannukakku in Finnland, in Noramerika heißt er Pancake, in Südamerika Panqueque und in Indien Appa(m). Palatschinken, wie er in Österreich genannt wird, leitet sich vom палачинка (palatschinka) ab, wie er im Balkanraum heißt.

Auch in Deutschland hat der Eierkuchen viele Namen. So essen wir gern die schwäbische Flädlesuppe. Es gibt endlos viele Varianten, man kann Eierkuchen salzig oder süß füllen. Die Angaben für die Zutaten sind meist für vier Personen berechnet, aber der Eierkuchen eignet sich nicht nur für Gäste, sondern auch  für den Alltag, weil er gut schmeckt, schnell geht und so variabel ist. Deshalb hier unser Rezept, wir backen immer nur einen Eierkuchen, teilen ihn, essen jeder eine Hälfte zusammen und überlegen dann, wie wir den nächsten füllen wollen.

Eierkuchen, Zutaten, tazblog Schröder & Kalender, Foto: Barbara Kalender

Diese Zutaten sind für einen Eierkuchen nötig, das Rezept ist leicht zu merken:
1 Ei
1 EL Mehl
1 EL Kaffeesahne
etwas Salz
1 EL Butter für die Pfanne
später 1 EL Marmelade
und 1 EL Puderzucker

Die Zutaten mit einem Schneebesen gut verrühren. Wenn die Butter schäumt, die Masse in die Pfanne gießen. Nun so lange warten, bis der Eierkuchen fest ist, dann wenden.

***

Eierkuchen wenden, tazblog Schröder & Kalender, Foto: Barbara Kalender
Mit zwei Spateln geht das Wenden einfach.
***

Eierkuchen, tazblog Schröder & Kalender, Foto: Barbara Kalender
Diesen Eierkuchen haben wir mit Ingwermarmelade gefüllt. Natürlich schmeckt jede andere Marmelade ebenso gut.  Fotos: Barbara Kalender

***

PS: Das Rezept verwenden wir auch für die Flädle-Suppe, dann wird der Eierkuchen gerollt, in dünne Streifen geschnitten und in die Bouillon gegeben.

***
Nach dem Essen lasen wir heute das Märchen vom ›dicken fetten Pfannekuchen‹:

Es waren einmal drei alte Weiber, welche gern Pfannekuchen essen wollten; da gab die erste ein Ei dazu her, die zweite Milch und die dritte Fett und Mehl. Als der dicke fette Pfannekuchen fertig war, richtete er sich in der Pfanne in die Höhe und lief den drei alten Weibern weg und lief immerzu und lief kantapper, kantapper in den Wald hinein. Da begegnete ihm ein Häschen, das rief: »Dicker, fetter Pfannekuchen, bleib stehn, ich will dich fressen!« Der Pfannekuchen antwortete: »Ich bin drei alten Weibern weggelaufen, und soll dir Häschen Wippschwanz nicht entwischen?« und lief kantapper, kantapper in den Wald hinein. Da kam ein Wolf angelaufen und rief: »Dicker, fetter Pfannekuchen, bleib stehn, ich will dich fressen!« Der Pfannekuchen antwortete: »Ich bin drei alten Weibern weggelaufen und Häschen Wippschwanz, und soll dir Wolf Dickschwanz nicht entwischen?« und lief kantapper, kantapper in den Wald hinein. Da kam ein Reh herzugesprungen und rief: »Dicker, fetter Pfannekuchen, bleib stehn, ich will dich fressen!« Der Pfannekuchen antwortete: »Ich bin drei alten Weibern weggelaufen, Häschen Wippschwanz, Wolf Dickschwanz und soll dir Reh Blitzschwanz nicht entwischen?« und lief kantapper, kantapper in den Wald hinein. Da kam eine Kuh herbeigerannt und rief: »Dicker, fetter Pfannekuchen, bleib stehn, ich will dich fressen!« Der Pfannekuchen antwortete: »Ich bin drei alten Weibern weggelaufen, Häschen Wippschwanz, Wolf Dickschwanz, Reh Blitzschwanz und soll dir Kuh Schwippschwanz nicht entwischen?« und lief kantapper, kantapper in den Wald hinein. Da kam eine Sau dahergefegt und rief: »Dicker, fetter Pfannekuchen, bleib stehn, ich will dich fressen!« Der Pfannekuchen antwortete: »Ich bin drei alten Weibern weggelaufen, Häschen Wippschwanz, Wolf Dickschwanz, Reh Blitzschwanz, Kuh Schwippschwanz, und soll dir Sau Kringelschwanz nicht entwischen?« und lief kantapper, kantapper in den Wald hinein. Da kamen drei Kinder daher, die hatten keinen Vater und keine Mutter mehr und sprachen: »Lieber Pfannekuchen, bleib stehen! Wir haben noch nichts gegessen den ganzen Tag!« Da sprang der dicke, fette Pfannekuchen den Kindern in den Korb und ließ sich von ihnen essen.

***
BK / JS

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/schroederkalender/2016/03/24/friede-freude-eierkuchen/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Pfannkuchen sind auch gut als Canneloni. Also eine schöne Fleisch- oder Gemüsefüllung. Die Pfannkuchen nicht rollen, sondern zusammenfalten, damit die Füllung nicht seitlich ausläuft. Dann in eine Raine einfach schlichten, darüber Tomatensoße mit Streifen von Bechamelsoße, Käse darüberstreuen, backen.

    Die letzten hatte ich mit einer Füllung aus Spinat, Schafkäse und Pinienkernen gemacht.

    Und ansonsten streite ich mich mit meiner Frau häufig, wie man die Palatschinken am besten knusprig backt. Sie kann es besser, aber ich will es noch besser können.

    Servus Matthias

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert