vonSchröder & Kalender 28.04.2016

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nördlicher Richtung.
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In-Best-Hands, v.l.n.r.: Klaus C. Ulbricht, Ivo Wessel und Ute Weingarten
v.l.n.r.: Klaus C. Ulbricht, Ivo Wessel und Ute Weingarten von ArtPress. Alle Fotos: Barbara Kalender
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Gestern stellte der renommierte Kunstsammler und Software-Entwicklier Ivo Wessel die erste App für »Sachensucher« vor: IN BEST HANDS.

Eine blendende Idee, das Ei des Kolumbus für alle Sammler! Denn das Netz quillt über von Angeboten, jedoch gab es bisher keine »Gesucht wird«-Plattform. Hinter den Nachfragen stecken spannende Suchstories. Wim Wender sucht ein Foto von Walker Evans, das er als junger Mann besessen, dann aber bei einem Umzug verloren hat. Judy Lybke, Galerist von ›Eigen + Art‹, sucht ein zweites Exemplar seiner geliebten Mango-Tasche, die inzwischen komplett verschlissen ist. Markus Peichl, Gründer der Zeitschrift ›Tempo‹, sucht seit Jahren ein bestimmtes Heft, das er bisher nirgends gefunden hat. Founder Ivo Wessel selbst sucht eine bestimmte Ansichtskarte von Berlin, die Walter Benjamin als seine Lieblings-Ansichtskarte beschreibt, und Anzüge von Vivienne Westwood in seiner Größe (52). Das Museum der Dinge sucht dort nach DDR-Parfüm-Flaschen.
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In Best Hands, Toy Soundwagon, Foto: Barbara Kalender
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Und Ivo Wessel sucht auch den Toy Soundwagon in blau. Beim Launch erzählte er, dass in einem Film von Doris Dörrie, die Hauptdarstellerin morgens mit einem WV Bully als Musical Toy Soundwagon Platten abspielt. Der VW-Bus ist ein Leitmotiv in dem Film. Der Toy Soundwagon kam in den 70er Jahren in Japan heraus, ist aus rotem Kunststoff und elf Zentimeter lang, er wird mit Batterien betrieben. Der VW-Bus wird als Tonabnehmer auf eine Schallplatte gesetzt und fährt dann los, dabei ertönt die Musik allerdings sehr quäkend.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=abUcpCtMke0[/youtube]

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Wer also selbst nicht sucht, findet auf der App spannende, heitere, ungewöhnliche Geschichten. Schon jetzt ließe sich daraus eine interessante Anthologie basteln. Wir sind natürlich auch dabei und suchen ein Plakat. Den ersten tausend Exemplaren der schwarzen Erstausgabe von ›ACID. Neue amerikanische Szene‹ (herausgegeben von Rolf Dieter Brinkmann und Ralf-Rainer Rygulla, Gesamtgestaltung mit Jörg Schröder) wurde ein von Jörg Schröder gestaltetes DIN A2 Plakat (gefaltet auf A4) beigelegt. Technik: Siebdruck mit gelber Leuchtfarbe auf gelbem Papier. Dieses Plakat wurde bisher in keiner Brinkmann-Bibliographie erwähnt , auch sind  im Antiquariatshandel unseres Wissens niemals Plakate aufgeschienen. Es handelt sich also bei dem Plakat um ein Rarissimum. Lediglich im MÄRZ-Archiv des Deutschen Literaturararchivs befindet sich ein Exemplar, welches wir eingeliefert haben, daher können wir hier einen Foto zeigen. Und wir möchten eben eins für unser Handarchiv haben.

Acid-Plakat, Siebdruck, gestaltet von Jörg Schröder

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Neben dem Founder Ivo Wessel und dem Co-Founder Klaus C. Ulbricht waren im Atelier die Investoren Ingrid Roosen-Trinks, Judy Lybke, Sebastian Peichl und Alexander Kölpin von Westech Ventures anwesend.

IN BEST HANDS könnte sich zum Amazon aller Sucher und Sammler entwickeln.

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BK / JS

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https://blogs.taz.de/schroederkalender/2016/04/28/ein-eldorado-fuer-sammler/

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