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Der Bär flattert in westlicher Richtung.
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Während der Planung und Abfassung seines Romanessays ›Die Reise‹ in den Jahren 1969 bis 1971 notierte Bernward Vesper auch die psychoaktiven Drogen, die er während der Niederschrift des Manuskriptes nahm. Das Buch beginnt mit dem Münchner Hofgarten-Erlebnis unter LSD und setzt sich in einer Art Drogenkonkordanz fort mit Grünem Türkischen, Schwarzem Afghan, Rotem Libanon, Grünem Schimmel, Grünem Libanon, aber auch mit Mikro-Meskalin, AN 1, sogar mit Flupirtin (»Ja, auch das kann man benutzen, 8 Stück schicken einen auf einen veritablen Trip!«, BV) – und Kaffee (»Roter Libanon und der neue Maxwell, ja, der schmeckt!«, BV). Er törnte sich schließlich auch mit Grünem Türkischen an zusammen mit Kalterer See (»Die Pumpe, yes!«, BV).
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Sein unvollendetes Manuskript gab ich (JS) mit den Zeichnungen heraus, die sich nach Bernwards Freitod am 15. Mai 1971 in seinem Nachlass fanden. Eine dieser Zeichnungen zeigt nun die Ausstellung ›Schreibrausch‹ im Züricher Museum Strauhof, die Andreas Schwab und Magnus Wieland kuratierten.
›Schreibrausch‹ verfolgt die Stadien im Schreibprozess von der notorischen Blockade eines Wolfgang Koeppen bis zur rauschhaften Niederschrift – Goethe schrieb seinen ›Werther‹ in vier Wochen. Die Ausstellung taucht ein in die faszinierende Welt dichterischer Inspiration und die exzessive Kreativität, die sich in Schriftbildern zeigt und erkundet Schreibszenen in Selbstaussagen von Schriftstellern. Gezeigt werden Exponate von Jean Cocteau, Friedrich Dürrenmatt, Marie von Ebner-Eschenbach, Jack Kerouac, Thomas Mann, Friederike Mayröcker, Meret Oppenheim, Marcel Proust, Robert Walser, Bernward Vesper u.v.m.
Thomas Ribi schreibt über die Ausstellung in der Neuen Zürcher Zeitung ›Ariadne gibt es nicht‹.
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10. Februar 2017 bis 07. Mai 2017
Kuration: Andreas Schwab und Magnus Wieland
Strauhof, Augustinergasse 9, 8001 Zürich
Öffnungszeiten:
Mi / Fr 12–18 Uhr
Do 12–24 Uhr
Sa / So 11–17 Uhr
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BK / JS