vonSchröder & Kalender 27.05.2021

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in nordöstlicher Richtung.
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Heute wird die Leipziger Buchmesse eröffnet. Traditionell findet sie im März statt, doch wegen der Corona-Pandemie verlegte man sie auf den Monat Mai. Natürlich ist dieses Mal alles etwas anders, Besucher können bei nur etwa hundert Veranstaltungen live dabei sein. Die Preisverleihung am 28. Mai kann man nur im Livestream verfolgen. Fünfzehn Bücher wurden nominiert.

 

Auch das Institut für Buchwissenschaft der Universität Leipzig musste sich auf die neuen Verhältnisse einstellen. Letztes Jahr sah man noch wie immer während der Messe zahlreiche Schaufenster mit schönen Büchern und berühmten Buchreihen dekoriert.

In diesem Jahr ist das Bibliotop umgezogen in neue Räumen in der Ritterstraße, in den Tresorraum der ehemaligen Commerzbank. Siegfried Lokatis (Professor am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft, Abteilung Buchwissenschaft und Buchwirtschaft) zeigt uns im Film von Elena Kirillidis die neuen Räume. »Die 35 cm dicke Stahltür darf niemals zufallen«, erzählt er, »nur in Hamburg gibt es jemand, der sie noch öffnen kann – vielleicht noch die Kombination kennt.« In einem Rundgang kann man das Bibliotop besichtigen.

In dieser Schatzkammer der Bücher – eine Mischung aus Archiv, Bibliothek und Museum – steht der Schreibtisch des März-Verlegers Jörg Schröder. Nun können die Studierenden der Buchwissenschaft daran Platz nehmen, forschen und lernen.


Film-Still, Copyright: Elena Kirillidis. Rechts im Bild sieht man unser Work in progress ›Schröder erzählt‹

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In den hinteren Räumen wurde die wissenschaftliche Bibliothek untergebracht. Dort steht unser Esstisch. An diesem Tisch saßen wir von 1972 bis 2021, bewirteten Autoren und Freunde, diskutierten und feierten. Das Herrenhaus von Niederflorstadt und diese Essgruppe sind im Film ›Immobilien‹ zu sehen, gedreht mit Starbesetzung: Maria Schell, Karlheinz Böhm, Christine Kaufmann, Hans von Borsody, Eva Mattes, Wolfgang Kieling, Siegfried Wischnewski, Veit Relin, Alwy Becker, Dieter Borsche, Lisel Christ u.v.a. Jörg Schröder und Otto Jägersberg schrieben das Drehbuch, Dramaturg war der junge Helmut Dietl, der spätere Regisseur von Kir Royal. Im Film geht es einerseits um den Verkauf eines Herrenhauses, ein zweiter Erzählstrang handelte von »Lebe grün«, einem korrupten Bio-Versender avant la lettre. In der Spieldokumentation ›Die März-Akte‹ (Grimme-Preis 1986) spielt der Tisch wieder eine große Rolle.

Foto: Martin Hochrein

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»Irgendwann werden Sie uns auch einmal besuchen«, sagt Siegfried Lokatis. Und ich rufe ihm zu: Das habe ich mir fest vorgenommen!

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BK

 

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https://blogs.taz.de/schroederkalender/2021/05/27/die-schatzkammer-der-buecher/

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