vonSchröder & Kalender 01.02.2022

Schröder & Kalender

Seit 2006 bloggen Schröder und Kalender nach dem Motto: Eine Ansicht, die nicht befremdet, ist falsch.

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Der Bär flattert in östlicher Richtung.

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Meine Freundin und ich gingen letzte Woche iin die Sonderausstellung ›Streetqueen‹, die man noch bis zum 27. Februar 2022 sehen kann. Die Werkstattgalerie Hermann Noack zeigt in Kooperation mit der Howard Greenberg Galerie aus New York 120 Fotografien der amerikanischen Künstlerin Vivian Maier. Das fotografische Werk von Vivian Maier ist eine Sensation in der Welt der Fotografie.

Ich übte mich gleich auch im Fotografieren von Schatten.

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v.l.n.r.: Richard Stoiber und Volker Oppmann

Am nächsten Tag besuchte uns im März Verlag Volker Oppmann. Wir sprachen über das yourbook.shop-Konzept. Man kann seine lokale Stammbuchhandlung auswählen, so profitieren die Buchhändler:innen auch, wenn man es mal nicht in den Laden schafft.

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Abends fand ich im Briefkasten Post von Gunna Wendt mit zwei Büchern in der Anlage, in beiden hat sie ein Nachwort geschrieben. Ich las gleich im ›Gräflichen Milchgeschäft‹ von Franziska von Reventlow.

Am anderen Morgen wachte ich früh auf und nutze die Stunde, um in Steiners »Gustav Landauer oder die gestohlene Zeit« zu blättern. Ich fand ein rührendes Zitat, das der Dichter und Anarchist an Hedwig Lachmann schrieb: »Ich habe das schöne Gefühl, weil Sie mir so sehr lieb sind, dass auch ich Ihnen tiefes Glück werde bringen können. Wir sind kein Paar, wir sind Pares. Wir sind nicht zwei armselige Hälften, denen nichts als die Leidenschaft gebietet, sich zu vereinigen, und die dann doch immer auseinanderklaffen; wir sind zwei Ebenbürtige, die – so glaube ich – zueinander wollen, um zusammen zu gehen.« So war es auch, 1901 begann ihr »Herzensbündnis« und dauerte bis zu ihrem Tod.

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Sonntags ging ich am Schaufenster des Cafés Lézard vorbei.

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Ich machte den Spaziergang während ein heftiger Wind wehte. Später las ich, dass die Feuerwehr wegen des Sturmtiefs »Nadia« hunderte Einsätze hatte. Ich sah die vom Wind geschüttelten Bäume und viele Äste am Wegesrand liegen. Da dachte ich an Ödön von Horvàth, denn er wurde 1938 während eines Gewitters auf den Champs-Èlysées von einem herabstürzenden Ast erschlagen.

 

Und dann passierte es: Während ich die Bamberger Straße entlang ging, kam mir eine Frau entgegen, etwas fiel genau in dem Moment vom Dach, als wir auf gleicher Höhe waren. Das Blech krachte direkt neben uns auf den Boden. Die Frau fasste sich an den Hals. Ich fragte: »Wurden Sie etwa getroffen?« »Nein, nein«, sagte sie, »aber ich spürte den Luftzug …« Nichts passiert! In diesen Corona-Zeiten gilt: negativ ist heute positiv.

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BK

 

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