Selbstreflexion, Böhmische Straße. Berlin-Neukölln. „Selbstreflexion
wem nutzt denn das schon
mehr als man vorher gewusst
denn die Selbstreflexion
hätte man schon
wieder reflektieren gemusst. “
Eine Poesie, die auf Zeitungspapier getuscht und in der Böhmischen Straße an eine Hauswand geklebt wurde.
Waschmaschinenschlauch-Poesie, Mareschstraße. Berlin-Neukölln. „Waschmaschinenschlauch
Ein Herz ist wie ein Wasch-
maschinenschlauch.
Ständig läuft alles durch,
das ganze Leben.
Über die Jahre, mit den Er-
fahrungen, sammelt sich das
alles an – genau wie Kalk.
Und dann irgendwann kommt
etwas, das kann sich nicht
ablagern.
Das bohrt sich in die
Kalkschicht – in den Panzer,
der das Herz mittlerweile
völlig umgibt.
Er umgibt es und schützt
es vor klein Übeln – die
prallen einfach ab.
Aber das grosse Etwas,
das ist zu gross.
Der Kanal ist zu klein
geworden.
Die Kalkschicht […]
der ganze Schutz,
und das Herz wird […],
es ist nicht mehr geschützt.
Und das Herz fängt an zu
bluten, das Leben st[r]ömt
hindurch und läuft aus.
Der Schlauch hat ein Leck.
Aus diesem Leck tropft
ständig etwas von Deinem
Leben – wie aus einem undichten
Schlauch. Und wenn die
Schläuche undicht sind
dann funktioniert die
Maschine nicht mehr
richtig, egal was sie wäscht,
ob sie arbeitet, oder mit
ganz viel Weichspüler
etwas Feines wäscht, wie
ein Lachen.
Aber die Maschine ist
kaputt. Das Lachen hat
ein Loch. Genau wie alles. “
Eine weitere getuschte Poesie – sehr persönlich – an einer der beiden Telefonzellen Maresch- Ecke Schudomastraße .Leider wurde das Gedicht zwei Tage später schon abgerissen. Tststssss.
Diese Telefonzellen haben schon seit geraumer Zeit zwei kleine Beete als Hütchen! Jemand hat sich richtig die Mühe gemacht, die Begrenzungen der Beete in authentischem telekom-magenta-rosa zu streichen . Da wachsen auch immer wieder Ringelblumen u.ä. Seit neuestem gibt es dort auch einen Gartenzwerg :
Telefonbeet mit Zwerg, Mareschstraße. Berlin-Neukölln.