vonDetlef Berentzen 11.02.2009

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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 Mein Hörfunk-Feature (SWR/WDR/RBB) über die „tageszeitung“ wird, klar doch,  auch die Geschichte der taz erzählen. Diese Geschichte war zwar nicht immer eine Geschichte von Klassenkämpfen, aber sehr wohl eine von Kommen und Gehen – mehrere Generationen verwegener Frauen und Männer haben in den letzten Jahrzehnten das Blatt gemacht und heutzutage sind die munteren RedakteurInnen der taz sogar jünger als ihre LeserInnen – was nicht viel heißen will. Hie und da gibt es sie noch in der Rudi-Dutschke-Straße: die älteren Damen und Herren der frühen Jahre, die zwar nicht sehnsüchtig an den Tatzen ihrer Erinnerung saugen, aber den gegenwärtigen Kopf voller Geschichten haben…und so die Geschichte ihres wildgeborenenen Unternehmens bewahren.
Wie zum Beispiel Randy Kaufman, der sich gerne „Archivar der ersten Stunde“ nennt. Kam als Profi aus Boston nach Berlin und archivierte seit Beginn der 80er-Jahre nicht nur die taz, sondern auch all jene Druckwerke der diversen Bewegungen, die die RedakteurInnen eines linken, gern auch radikalen Blattes brauchten, um im rechten WeltBilde zu sein. Ich weiß noch, wie Kaufman damals, schwer gelockt, vom „ID-Archiv“ zu uns in die Wattstraße kam, von den jungen Wilden allemal kritisch beäugt: „Unsere Zeitungen stapeln wir schon selber!“ Von wegen. Der Mann blieb. Und ist bis heute ein begeisterter Sammler und Rechercheur. Und deswegen ( ebensowie seine Archiv-KollegInnen) durchaus hilfreich, wenn es um das Gedächtnis von taz und Bewegungen geht. Also bin ich zu ihm hinabgestiegen. In den tiefen Keller des Dutschke-Towers. Hab‘ dem Kaufman zugehört.

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