vonDetlef Berentzen 21.12.2009

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

Mehr über diesen Blog

Warum nicht auch in Berlin?,…haben sie sich gedacht: was im oberschwäbischen Biberach (Riss) Jahr für Jahr am Heiligen Abend auf dem Marktplatz zur Aufführung kommt, kann doch auch im Neuköllner Exil funktionieren. Dort, wo die Karl-Marx-Straße zum Nahen Osten mutiert, wo in malerischen Hinterhöfen Refugien wie die „Rue Bunte“ existieren – eine Künstlerkolonie mit Biberacher Beteiligung. Also wird auch hier ein „Chrischtkindl Ralau“ veranstaltet, sprich: ein verpupptes Christkind vom Dach des Nachbarhauses heruntergelassen, um Alt wie Jung, die das Kind singend erwarten, zu beglücken. Dazu dann Punsch, Glühwein, Lebkuchen und kleine Geschenke für jedermann, jedefrau und jedeskind.

Allerdings: Biberacher in Berlin ticken anders. Das Christkind, das am letzten Samstag im Nahen Osten Neuköllns vom Dach herabgelassen wurde, war ein tiefbraunes Jesulein, mit extrem blonden Haaren – eine Puppe eben, drappiert in einem funkelndem Zauberquadrat. Kein Wunder, daß alle auf die Knie fielen und die Kinder mit großen Augen und überhaupt. Dabei gab es keine Blaskapelle wie im Schwabenland, sondern nichts als die christliche Anmutung von Bob Dylan: Den in BC gebürtigen Sebastian Zukunft (Musiker/Songwriter) an der hölzernen Klampfe. Mitten im kalten Winter. Und fast überall Bethlehem.

RalauSoundtrack09

more info

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/spurensuche/2009/12/21/goodnewz_11_ralau_in_neukoelln/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert