Gut, einen Freund wie M. zu treffen. Kein Facebook, keine SMS, keine Mail, auch kein Telefongespräch mit den wohlfeilen Lügen: ja, demnächst wieder und überhaupt und doch nicht. Nein, nun er sitzt vor Dir. Ein guter Freund. Du kannst ihn umarmen, ihm tief in die Augen schauen, durch seine Lachfalten wandern, dummes Zeug über noch dümmere Bücher reden und merken, daß nicht nur Du alt wirst. Er kennt dich, lange schon. Und Du spürst das. Bis unter die Haut.
Nichts ging verloren, etwas bleibt, wir bleiben. Und gut so. Denn nach der Begegnung mit so einem alten Freund komme ich trotz aller Hitze wie frisch geduscht nach Hause. Schwer belebt. Und voller Bilder. Weiß warum ich täglich in Zeilen unterwegs bin. Also setze ich mich an den Schreibtisch und schick’ ihm eine Mail. Teile mich mit. Das wird ihn freuen. Hoffe ich.