vonDetlef Berentzen 25.10.2010

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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“Wir sind alle von einem Virus befallen: ‘Fast Life!’  Unsere Lebensformen sind umgestürzt, unser häusliches Dasein betroffen – nichts kann sich der “Fastfood-Bewegung” entziehen. Aber der Homo sapiens muss sich von einer ihn vernichtenden Beschleunigung befreien und zu einer ihm gemäßen Lebensführung zurückkehren. Es geht darum, das Geruhsame, Sinnliche gegen die universelle Bedrohung durch das “Fast Life” zu verteidigen. Gegen diejenigen, die Effizienz mit Hektik verwechseln, setzen wir den Bazillus des Genusses und der Gemütlichkeit, was sich in einer geruhsamen und ausgedehnten Lebensfreude manifestiert.” (Slow Food Manifest)


Für die Befreiung der Sinne! Nehmt Euch die Zeit, die Ihr für ein gutes Leben braucht! …Radikale Gourmets tragen zwar keine Transparente, rufen auch keine Parolen, trotzdem engagieren sie sich hör- und sichtbar für die Schulung  der Sinne und die Entwicklung von Ernährungskompetenz. Sie sind Sterneköche, Restaurantbesitzer, Experten für Kulinaristik, Kulturphilosophen, Studenten in Sachen „Food-Management“ oder Hobbybrutzler par excellence. Was sie vereint, ist die Kritik am beschleunigten Verfall der Ess- und Ernährungskultur und die dringend notwendige Installation nachhaltiger Perspektiven in Sachen Genuß und Sinnlichkeit, möglichst unabhängig vom Geldbeutel. Vielleicht sogar nach dem alten Wagenbach’schen Motto: “Schlaraffenland, nimm’s in die Hand!”

Ich habe für SWR2 mit einigen ProtagonistInnen der neuen Ernährungskultur gesprochen, eine Kinderkochschule besucht und nach animierenden Traditionen von Genuß und Sinnlichkeit geforscht. Allein die Suche, auch die Gespräche haben mich schon satt gemacht: denn es gibt Hoffnung, daß meine Erinnerungen eines Tages wieder real werden – die vom gemeinsamen Kochen, von langen Tischen, leckeren Düften, guten Gesprächen und dem roten Wein, dessen wildes Funkeln uns heimleuchtet. Nie vor Mitternacht. Und niemals ohne Gesang.

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