„Shakespeares sämtliche Werke“ – in nicht mehr als 90 Minuten – habe ich bereits hinter mir. Die short version wurde auf Schloß Erbach (bei Ulm) präsentiert, in Schweiß gebadet (auf der Sommerbühne) und man kam aus dem Staunen darüber nicht mehr heraus, was Kürzung und Montage mit Altbekanntem anrichten,…Neues war entstanden und das Publikum amüsierte sich köstlich. Und warum nicht, in der Kürze liegt angeblich so manche Würze und im Radio sind es ja inzwischen auch Hörspiele im holländischen „one-minute“-Format, die schwer getuned zum Download angeboten werden. Die Zeit der großen Verdichtung ist angebrochen und eben das hat auch der Leipziger Hörspielautor Tom Peuckert begriffen, die „Berühmtesten Dramen der Welt“ mit den nötigen Kürzungen versehen und Faust, Godot, Ödipus und andere Räuber zeitgemäß auf jeweils sechs Minuten eingedampft und damit neu erzählt.Gesendet wurde das Ganze bereits vom RBB, doch sind die Dramen auf ihren kurzen Beinen noch immer unterwegs.
Ins „Café Mahlzeit“ (s.Foto) zum Beispiel, zu finden in Berlin-Friedrichshagen, in jenem ambitionierten Künstlerdorf, das so gern seine Galerien, Schreibstuben und Ateliers ausstellt. Überall Kunst und Farben, auch in der Bölschestraße No. 7, in jenem Café, das neben warmen Mahlzeiten an seinen Wänden auch muntere „MalZeiten“ offeriert und immer mal wieder etwas für’s Ohr: „Hörspielabende“ – ganz ohne Kopfhörer, alle hören gemeinsam und schwer bewegt. Am kommenden Donnerstag (20.00 Uhr) also: Peuckerts „Dramen“, präsentiert vom Autor und ihm zur Seite: Lutz Volke (der Hörspieldramaturg). Go for it! And listen!