vonDetlef Berentzen 07.12.2010

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Immer hat er gelacht, war fröhlich. Bis er starb, drei Jahre alt. Verschwand in einem weißen Sarg. Und war doch mein kleiner Bruder. Den die Eltern mir solange vorhielten, bis ich ihn vergaß – sein Grab, sein Lachen, seinen Teddybären – alles. Vor ein paar Jahren habe ich angefangen ihn zu suchen. Bin uns nachgelaufen und bin dabei anderen Verwaisten, Tröstern und immer wieder auch ihm begegnet. Manchmal spricht er zu mir. Und wir haben eine verdammt gute Zeit miteinander.

Habe uns recherchiert in Tagebüchern, Fotoalben, in den Bildern meiner Erinnerung. Und habe festen Grund für meine Sehnsucht gefunden – in Literatur und Lyrik, in Filmen, Theaterstücken, aber auch und gerade bei heutigen Betroffenen und deren Helfern. Ihnen habe ich zugehört, dabei gelernt und meinen Bruder neu erfunden.

Von all dem Suchen und Finden habe ich in meinem Hörfunk-Feature „Ich rief ihm nach“ (SWR2) erzählt, das ich jetzt anläßlich des seit 1997 jährlich im Dezember stattfindenden  „Worldwide Candle Lighting Day“ (Weltgedenktag für verstorbene Kinder, Geschwister und Enkel) noch einmal vorführe. Samt sounds & pictures. Und interessanten Gästen.

Mittwoch, 8. Dezember 2010
19.00 Uhr
taz-Café
Rudi-Dutschke-Straße 23
Berlin-Kreuzberg
U-Bahnhof Kochstraße

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