vonDetlef Berentzen 02.02.2012

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Eigentlich hätten sie über die Alb nach Oberschwaben ziehen müssen, um dieses Stück am authentischen Ort neu zu inszenieren. Immerhin ist das Melchinger “Theater Lindenhof” dafür bekannt, ganze Städte und Landschaften zu bespielen, wenn sie den Figuren oder auch dem jeweiligen Dichter selbst Grund und Existenz gaben. Und da ist es halt so, daß Shakespeares “Sturm” erstmals in Biberach (an der Riß) übersetzt wurde. Christoph Martin Wieland besorgte daselbst nicht nur die deutsche Fassung, sondern auch gleich noch die theatralische Premiere – im Jahre 1761, im dortigen Komödienhaus. Noch heute stiftet diese Tatsache ein wenig kulturelle Identität in der wohlbetuchten Stadt, die es vor einiger Zeit geschafft hat, in den Partnerkreis der einstigen Theaterkommune Lindenhof aufgenommen zu werden.  Egal.

Also dann doch erst einmal Alb, Melchingen, Lindenhof. Es lohnt schließlich immer Hurm, Ott, Moumouris, Schlepps und all die anderen auf der Bühne zu sehen, um (ab morgen) zu erleben, wie sie den Shakespeare hinters Licht führen und dennoch ausleuchten. Grell genug. Eine “Geschichte mit Drive” hätten sie daraus gemacht, so ist zu hören, die noch nicht einmal auf Shakespeares Insel spielt, für die wir alle reif sind, sondern in einer stürmischen Suchtklinik, was schon wieder etwas von Heimat hat  – ohnehin habe ich mich bei den Aufführungen in der Scheune des Lindenhofs immer zu Hause und inspiriert gefühlt. Ob nun bei Brecht, Kleist, Höderlin, Schiller oder eben auch Shakespeare. Allons enfants!

 

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