Drum, so wandle nur wehrlos
Fort durchs Leben, und fürchte nichts!
(FH)
Nun haben ihm die Nürtinger also den Ring aufgesteckt, nicht den der Nibelungen, nicht den von Tolkien oder Iffland, sondern den, der den „Dichtermuth“ Hölderlins, aber auch den des Peter Härtling zitiert, der sich dem „Fritz“ in seinem Roman „Hölderlin“ auf unkonventionelle Art und Weise nähert:
„Ich bemühe mich auf Wirklichkeiten zu stoßen. Ich weiß, es sind eher meine als seine. Ich kann ihn nur finden, erfinden, indem ich mein Gedächtnis mit den überlieferten Errinnerungen verbünde. Sein Leben hat sich niedergeschlagen in Poesie und Daten. Wie er geatmet hat, weiß ich nicht. Ich muß es mir vorstellen.“
Die Nürtinger Veranstalter haben dieses Jahr, welches das achtzigste des Autors ist, als „Härtling-Jahr“ ausgerufen – da ist so ein Ring (nachdem ihn auch der Freund Bernhard Hurm vom Theater Lindenhof trägt) ein guter Anfang, noch einer, ein ungewöhnlicher, der einmal mehr Nähe schafft. Zum „Hölder“. Und seiner Sprache. Eben die war auch Thema der Dankesrede des Schriftstellers: „Ich rechnete nicht mit dem Gezeter, das diese Beschmutzung eines reinen Geistes durch seine Lebenswirklichkeit auslöste. Dass der Hölderlin redet wie die Leute auf der Gasse, das ist ein starkes Stück!“ Ich gratuliere heftig.