„It began with a bottle tossed into the Atlantic, blossomed into a romantic tale that made headlines around the globe, and ended more than 60 years later with a few words carved on a tombstone….“
Love is the message. Und stellen Sie sich vor: „Prix Europa“ goes romantic. Die Jury hat ihren aktuellen ersten Preis im Genre „RadioDocumentary“ einer irischen Produktion zuerkannt: „Message in a bottle“ – Peter Mulryans Feature über einen GI namens Frank Hayostek, der 1945 ein Aspirinfläschchen samt Message über den großen Teich auf Reisen schickt, das ausgerechnet Breda O’Sullivan acht Monate später in Irland aus dem Meer fischt. Solche Plots geraten nicht immer zu einer leuchtenden Lovestory à la mode „wenn sie nicht gestorben sind…“ und dann alles Pilcher. Dennoch, zunächst finden die Beiden sich, begegnen sich, die Nachkriegspresse schlägt Purzelbäume, dann bleiben eine Menge Briefe, doch Frank und Breda verlieren sich wieder, alles Schweigen, alles anders, erst Jahrzehnte später, beide über Achtzig, ist da plötzlich die Frage nach dem, was war, auch nach dem, was (vielleicht) noch ist – Franks Sohn Terry will mehr wissen: „The conversation had an unexpected result. Terry, his wife and their three children flew to Ireland that very summer and travelled to Dingle to find O’Sullivan!“
…. Da ist es wieder, dies altbekannte Sich-auf-die Spur-setzen, der Versuch von Rekonstruktion der eigenen Geschichte. Konventionell, ja doch, aber spannend genug. Spannender jedenfalls, als all die dreisten Geschichten vom „Abhören“ die uns derzeit die Ohren verstopfen. Zwischendurch einfach mal „Zuhören“, das wär’s doch: Die verrückte Magie empfinden, die ich schon als Kind spürte, wenn ich neben unserem alten Telefunken „Andante“ saß und mir Geschichten erzählen ließ. Nie war ich glücklicher. Just listen!