„….Ich habe gelitten unter den 68ern. Ich war 1968 dreiunddreißig Jahre alt, man traute keinem über 30, also haben sie mich zum alten Mann gemacht. Ich war mit 33 Jahren alt. Und ich war etwas viel Schlimmeres als ein 68er, ich war ein Sympathisant. Aber ein Sympathisant, der, wie gesagt, gelitten hat: In meinen Lesungen wurde nach der Relevanz gefragt, es gab heftige Debatten. geschadet hat mir das gar nichts, die Leute haben mich geprägt. Als 33jähriger kommt man eigentlich ins Snobalter, man ist dann schon wer und nicht einfach nur niemand mit 33, aber ich hatte das große Glück, daß ich mit 33 noch einmal mit dem Lernen von vorn anfangen mußte – meine Lehrer waren 20-22jährige Studenten, die auf mich einbrüllten – ich bin trotzdem ein 68er geblieben. Ich muß immer lächeln, wenn ich irgendwo an irgendeiner Universität eine Lesung habe und mit Studenten diskutiere, dann habe ich immer noch das Gefühl, ich hätte jene 68er vor mir und erschrecke dann zu Tode, wenn da zwei, drei ganz rechte Kandidaten im Publikum sitzen – daran kann ich mich nicht gewöhnen.“ (Peter Bichsel)
Peter Bichsel wird heute 79 Jahre alt. Zum Achtzigsten gratulieren kann jeder: Also, Peter, weiter bitte! Und so! Bichsels legendäre Kolumnen sind übrigens nach wie vor in der „Schweizer Illustrierte“ zu lesen. Gesprochen haben wir in Berlin. Danach gab es Pizza.
Viel Glück und viel Segen auf all Deinen Wegen, Gesundheit und Frohsinn sei auch mit dabeeeeiiii (fröhlich und leidenschaftlich gesungen). Einen wunderschönen 16. Geburtstag (Quersummen haben auch eine feine Aussage) wünsche ich Dir, lieber Peter Bichsel. Wie schön, dass du auf der Welt bist! Liebste Grüße und gedachte Blumen von Kerstin aus Berlin aus der Akademie.
Und Dir auch viele Grüße, lieber Detlef, wie schön, dass Ihr neulich Pizza essen ward!