„Liebe Freundin, die Geschichte ist eine Tragödie, ein fortwährender, großartiger Kampf des Alten mit dem Neuen. Das Alte hat recht, weil es besteht, das Neue, weil es das dem Alte innewohnende Lebens- und Vernichtungsprinzip ist – die schöpferische Quelle der Zukunft. Vergessen Sie nie, daß es eine Zeit gab, wo auch das Alte neu und somit ungesetzlich erschien.“ (Michail Bakunin, Brief aus der Festung Königstein, 16. Januar 1850)
„Bakunin, der nie zu organisieren verstand, nicht einmal sich selbst, der das Gleichgewicht verabscheute, der nie auf eines seiner Werke das Wort „Ende“ schrieb und dessen Tod in seinem ungeordneten Leben nur einen Zwischenfall bildet, …dieser Bakunin kann nicht anderes definiert werden als das Gleichgewicht zwischen Theorie und Praxis, als Bindestrich zwischen dem Ideal und dem wirklichen Leben.“ (Alexander M. Schapiro)
„Lieben, das bedeutet die Freiheit, die vollständige Unabhängigkeit eines anderen zu wollen. Die erste Tat wahrer Liebe ist die vollständige Befreiung des geliebten Gegenstandes. Man kann wahrhaft lieben nur ein ganz freies Wesen, das nicht nur von allen anderen, sondern und vor allem von dem liebenden und geliebten unabhängig ist…Den Menschen frei machen, das ist die einzige berechtigte und wohltuende Einflußnahme! (M. Bakunin, Brief an den Bruder Paul, Paris 1845)
Michail Bakunin wurde vor 200 Jahren, am 30. Mai 1814, geboren.