vonDetlef Berentzen 02.06.2014

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Eine Woche nach der erfolgreichen Abstimmung tost es auf  dem Tempelhofer Feld: Überall unplattbare Radfahrer,  prügelnde Jugger, elegante Inlineskater, schwitzende Grillsklaven, spontane Fußballspieler, Bildhauer, Kleingärtner, jede Menge Kinderwagen, Hundeleinen, Spaziergänger, Läufer, Kopfhörer, ….auch fröhliche Stadtmusikanten, die mittendrin und ziemlich entspannt ihr neuestes Stück für Youtube abdrehen: „Wir werden, alle, alle sterben!“

Ja, sterben! Leider! Doch genauso wird es sein, da gibt es nichts zu deuteln und wenn  daraus folgt, daß Leben immer nur jetzt stattfindet, in dieser einen unwiederbringlichen, sonnendurchtränkten Minute, dann musste eben auch dieser Titel mal gesungen werden. Von „Peer“ und seinen Kumpanen (s. Foto). Und zwar genau hier. Das Tempelhofer Feld ist hip, überall summt Volkes Stimme, ein herrliches Babylon und Location Scouts können gar nicht anders: „Dreh das Ding mal mitten auf der Rollbahn. Das kommt. Und zwar gut!“

 

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Also spielen sie, wie all die anderen, nur eben das Lied vom Tod. Irgendein „Peer“ verteilt später Werbekarten und meint, in ein paar Tagen sei das Videomaterial geschnitten und auf Tube präsent, bis dahin lese er hilfsweise mal  die letzten „Kontoauszüge als Dokumentation seines Lebens“. Bitter genug. Doch keine Bange, die Leute von „Peer“ sind jung, das wird schon noch. Der Sound  groovt und die nicht so tödlichen Texte sind angeblich ohne „Selbstfindungsquark“. Ein heldisches Denkmal hat man ihnen noch nicht gebaut. Aber Peers Feldkonzerte könnten immerhin bald Kult werden. Einfach dranbleiben! Just listen.

more PEER

 

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