(Foto: Michael Neuner)
Klaus: „Meine Frau hat mich früher immer gefragt, warum ich jeden Tag an den Tod denke? Ich denke halt an den Tod, da muss ich mich nicht groß vorbereiten. Ich bin heute mehr ein Einzelgänger, das heißt bis auf ’ne Handvoll Leute, mit denen ich auch geschäftlich verbunden bin, bin ich mehr für mich, was ich auch so will, weil es die entspannendste Daseinsform ist. Und wenn’s mir langweilig wird, mach ich mir entsprechende Gedanken.
Mir fehlt eigentlich in dieser Beziehung nichts und dieses Mit-Anstand-Altern, mit Vernunft oder mit Überlegung, das ist für mich kein Thema. Ich bin unabhängig, und dazu gehört auch die wirtschaftliche Unabhängigkeit, das macht natürlich das Altern sehr unproblematisch. Für die meisten Leute heißt Altern ja in erster Linie materielle Beschränkung, diesen Verlust an Lebensqualität kriege ich so nicht mit, auch keinen Verlust an Unabhängigkeit. Dadurch, daß ich hauptsächlich immer mit jüngeren Leuten zusammen bin, mit denen ich meine Beteiligung und den ganzen sonstigen Kram klarmache, stellt sich dieses Problem nicht.
Und die körperliche Einschränkung, daß man nicht mehr so schnell rennen kann und daß man, man sieht es mir ja an, etwas behäbig wird, überbehäbig, damit habe ich schon längst meinen Frieden gemacht. Also meine Großmutter war einen Meter sechzig groß und brauchte zwei Stühle, die hat’s auch irgendwie über die Runden geschafft!“
(Gespräch mit Klaus Zapf im Berliner „Lenzig“, Mai 2013, für SWR2)
Lieber Detlef,
der Mann wurde mir in den letzten Jahren immer sympathischer.
Hatte mir vorher wohl wenig Zeit genommen, diesen interessanten Charakter zu beobachten. Absage an die Konsumdiktate – einfach das ICH leben.
Mit dem Look hat er es ein wenig übertrieben, der Zausel.
Aber das war ER.