vonDetlef Berentzen 28.02.2015

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Anemone! Küssen/laß mich dein Gesicht:/Ungespiegelt von den Flüssen/Styx und Lethe, ohne Wissen/um das Nein und Nicht. (Elisabeth Langgässer: „Frühling 1946“)

Schreiben wie atmen? Da sind wir wieder bei der Musik. Es gibt bei Schubert Musikstücke, die ich oft höre, das sind die Moments Musicaux oder auch der erste Satz der B-Dur-Sonate, das sind geatmete Stücke. Da können Sie aus Melodie und Rhythmus etwas sehr Natürliches erfahren: Sie können mitatmen. Ich versuche Sätze zu schreiben, Zusammenhänge zu erzählen, an die ich mich atmend erinnere, indem ich den musikalischen Kern der Sprache zurückgewinne. Sprache hat für mich einen musikalischen Kern: was bewirken Vokale, was Konsonanten, wenn ich Prosa schreibe? Eine Rhapsodie muß atmen können. Und so ist Kunst für mich tatsächlich Atem. (Peter Härtling)

Peter Härtling erhält heute in Alzey den „Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis“

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