vonDetlef Berentzen 28.04.2015

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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„Ce ne sont que des noirs et des arabes! Ces gens là qui meurent sur les plages, et je mesure mes mots, si c’était des blancs, la terre entière serait entrain de trembler ! Mais là, ce sont des noirs et des arabes (…) Si on voulait sauver les gens, on le ferait, mais on attend qu’ils meurent d’abord ! Et on nous dit que c’est dissuasif, mais ça ne dissuade personne, car celui qui part pour sa survie, considère que sa vie (qu’il peut perdre lors du voyage) ne vaut rien, celui là n’a pas peur de la mort !“ (Fatou Diomé)

„Das waren doch nur Schwarze und Araber! Wären es Weiße gewesen, die ganze Welt hätte gebebt!“ Das lebt, das will sich nicht klein machen oder das Wort verbieten lassen. Sie hat exakte Worte, Sätze gegen die todbringende Kälte europäischer Flüchtlingspolitik. Fatou Diomé (Schriftstellerin, Senegal), geladen ins französische Fernsehen (Ce soir! Ou jamais?), spricht es mitten hinein in die erstaunten und zumeist ratlosen Gesichter: „Wenn man die Flüchtlinge hätte retten wollen, man hätte es doch getan, aber man hat sie einfach sterben lassen!“ Es sind solch einfache Sätze Diomés, die bewegen, ja doch, oft gehört, ja, auch gedacht, aber hier lebendig und radikal verdichtet, weil „es um’s simple Überleben geht, warum da noch Angst haben!“ Und die grauen Damen und Herren nicken verständnisvoll. Dann wieder ihre Tagesordnung: Abwehr, Grenzen ziehen, verrecken lassen – ich werde ihrer Politik nicht mit Nachsicht gedenken! Wahrlich, wir leben in finsteren Zeiten.

„Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn/deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende/hat die furchtbare Nachricht/nur noch nicht empfangen. Was sind das für Zeiten, wo/ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist/weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!…“ (Bertolt Brecht)


DioméVideo

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