vonDetlef Berentzen 19.07.2015

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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„Zeitungen, Medien überhaupt sind nationale Phantasieträger“. Das war mal ein kluger Satz zeitgenössischer US-Psychohistoriker (Binion, Atlas u.a.) nach eingehendem Studium von Karikaturen, Bildern und Headlines zu verschiedenen historischen Ereignissen. Medien reflektieren die verwirrten Gefühlslagen, produzieren daraus Haltungen, Trends, behaupten Meinungsführerschaften und werden so Urheber von immergleichen Sätzen, die sich als Wahrheit behaupten. Pech nur, daß es so verdammt viele Wahrheiten gibt und manche davon immer und immer wieder verloren gehen und als Teil der öffentlichen Debatte obsolet werden.
Da ist es nun wirklich (!) eine Bereicherung, daß sich auf Initiative von „Campact“ verschiedene kritische DenkerInnen (Harald Schumann, Ulrike Hermann, Margarita Tsomou u..a.) zusammengetan haben und uns einige der verlorenen Wahrheiten per Video nachtragen. Just have a look!

videoCampact

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https://blogs.taz.de/spurensuche/2015/07/19/auf-der-suche-nach-den-verlorenen-wahrheiten/

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kommentare

  • Lieber Detlef,,
    auch Du sitzt heute an diesem gewittrigen Sonntag am PC und ich getraue mich der von Campact, aber auch von Dir verbreiteten Botschaft vehement zu widersprechen. Es ist nämlich ein Musterbeispiel dafür, warum die Politik von Frau Merkel so perfekt und alternativlos funktioniert. Da Rezept ist ganz einfach, man nehme die möglichen Alternativen, verneble, dämonisiere sie und erwähne bestenfalls den größten Nachteil davon.
    So funktioniert das auch bei dem Thema Griechenland. Ein Grexit (schauerliches, vereinfachendes Wort) würde alles noch viel, viel, viel schlimmer machen. Mehr muss man dazu gar nicht ausführen, das müssen alle genau so glauben, ist ein Naturgesetz, wie das der Schwerkraft auf unserem Planeten. Also bleibt nichts anderes übrig als Merkels Politik gutzuheißen, über Nuancen darf man natürlich diskutieren, will man nicht als Bösewicht, Hardliner oder Antieuropäer dastehen.
    Konkret zum Thema Grexit mangels Zeit nur kurz: ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro und die Einführung einer eigenen Währung könnte (muss nicht, es ist eine Möglichkeit und es hängt ganz wesentlich von der griechischen Bevölkerung ab, was sie daraus macht) eine enorme Chance für die griechische Bevölkerung sein. Kompletter Schuldenschnitt, Abwertung um mindestens 50% bedeutet als Nachteil unstreitig teurere Importe, als großen Vorteil aber die Verbilligung der Exporte und die Stärkung des griechischen Binnenmarktes. Statt spanischem Olivenöl kauft Petro wieder Öl bei seinem Bauern Antonio, der bekommt mehr Geld in seine Kasse und kann besser wirtschaften…..M.E. könnte mit dem Grexit sehr wohl eine sinnvolle Handlungsmöglichkeit verbunden werden. Das sehen mittlerweile eine Menge von Menschen mit volkswirtschaftlichen Kenntnissen so, völlig unabhängig von ihrer politischen Meinung. ( Und unser Wirtschaftsminister würde diese Diskussion am liebsten verbieten.)
    Früher hätten wir das ein Stück wiedererlangte Würde und Selbstverwaltung unter sehr schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen genannt.
    Herzlichst Bernhard Brugger

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