Einen letzten Anstoß Haschisch zu nehmen, gaben mir gewisse Seiten im „Steppenwolf“, die ich heute früh gelesen hatte…Das Gefühl der Einsamkeit verliert sich recht rasch.…Man wird so zart: fürchtet, ein Schatten, der auf’s Papier fällt, könnte ihm schaden. (Walter Benjamin: „Haschisch in Marseille“, 1928)
Ich zitiere aus Lichtenbergs Sudelbüchern: ‚Es schadet bei manchen Untersuchungen nicht, sie erst bei einem Räuschchen durchzudenken und dabei aufzuschreiben, hernach aber alles bei kaltem Blute und ruhiger Überlegung zu vollenden. Eine kleine Erhebung durch Wein ist den Sprüngen der Erfindung und dem Ausdruck günstig.‘ (Helmut Pape: „Vinosophia“, 2011)
Daß Hegels Weinrechnungen bei der Fa. Gebrüder Ramann in Erfurt, die auch Goethe belieferte, höher waren als seine Bücherrechnungen bei der Nicolai’schen Buchhandlung zu Berlin, ist bekannt. Weniger bekannt hingegen ist, daß zu jener Zeit der Schnupftabak, dem Hegel kräftig zusprach, mit Cannabis versetzt war und damit eine rauschhafte Wirkung hatte. (Heiner Höfener: „Hegel-Spiele“, 1977)
Wehe, Prinzeßchen, wenn ich komme. Ich küsse dich ganz rot und füttere dich ganz dick, und wenn du unartig bist, wirst Du sehen, wer stärker ist, ein kleines sanftes Mädchen, das nicht ißt, oder ein großer, wilder Mann, der Cocain im Leib hat. (Sigmund Freud: Brief an Martha, 1884)
Es ist jetzt, als ob mich etwas an der Hand nähme. Zu dem gesuchten Spalt im Fels. Aber das wird doch nur ein verregnetes Rendezvous mit den Geistern… (Ernst Bloch: Haschisch-Experimente mit Walter Benjamin, 1927)