vonDetlef Berentzen 03.08.2015

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Märchen erzählen. Von dem Kind, dem sie das Bein zerschossen hatten. Das kam mit seinen Eltern ohne jedes Hab und Gut ins gelobte Land und dort holten sie einen Arzt ohne Grenzen, deckten der Familie den Tisch mit allerlei leckerem Junkfood und sangen als Dessert voller Inbrunst: „War is over!“ Das hörte der alte John Lennon, stieg von seiner Wolke und raunte: „Only if you want it!“ Und alle wollten, zogen als Hippies verkleidet los, besetzten die nächstgelegene Waffenfabrik und malten deren Kampfhubschrauber bunt an…

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…Das gefiel dem Kind mit dem frisch amputierten Bein und es rief: „Wenn es irgendwann keine Waffen und Minen mehr gibt, können doch alle anderen Kinder ihre Arme und Beine behalten!“ Die grauen Herren von der Waffenlobby staunten ob solch einfacher Weisheit, und auf einmal ahnten sie, daß bei ihnen irgendetwas mörderisch schief läuft. Noch heute rätseln sie, was das sein könnte. Und weil dies ein Märchen ist, sind inzwischen alle Waffenfabriken im Lande besetzt und die Kinder aller Hautfarben werden jeden Morgen in bunten Hubschraubern zur Schule geflogen. Und leben glücklich und in Frieden.

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