Tage wie dieser erinnern mich an die Zeit, als ich noch in der Schöneberger Maaßenstraße wohnte, Altbau, zweiter Stock, Rudi Thiessen still alive samt WG und Rock’nRoll ganz oben unterm Dach, Siegfried Heinzmann, jung, bärtig und schon voller Theater in der ersten Etage, ich also dazwischen mit einer furiosen WG und ich erinnere mich genau, damals gab es auch so einen glutheißen Sommertag wie heute, und da sehe ich mich, wie ich an meiner mechanischen Schreibmaschine hocke, voller Lust in die Tasten hacke und von „Eiskalten Engeln“ schreibe – die nackten Füsse in einer Schüssel mit kühlem Wasser und einem feuchten Schal als Stirnband. 40 Jahre ist das her. Und doch nicht.
Fotos: Christian Schulz