Der Erzähler ist vor allem jemand, der von anderswo kommt, der auf dem Dorfplatz diejenigen versammelt, die das Dorf nie verlassen und durch ihn andere Berge , andere Monde, andere Schrecknisse und andere Gesichter sehen. Er ist der Händler der Metamorphosen.. (Jean-Claude Carrière: „Der Kreis der Lügner“ – Die Weisheit der Welt in Geschichten)
Holger Franke ist nicht nur ein alter Freund, er ist auch einer der Erzähler, von denen Jean-Claude Carrière (s.o.) spricht: Holger kommt immer von anderswo, war schon auf vielen Dorfplätzen, auf vielen Bühnen, hat geschrieben, inszeniert, gespielt, ist mit seinen Texten ins Offene, auch ins Streitbare gegangen, hat erzählt in Theaterstücken und Filmen (gern auch mit Dani Levy) und was er auch tat, immer wieder begleitete ihn die „Rote Grütze“, jenes Kinder- und Jugendtheater, das ich bis heute nicht vergessen kann und immer noch stellt er die entscheidene Frage: „Was heißt denn hier Liebe?“ Ein zärtlicher, schwer inspirierter Narr also, der gerne Weisheiten verbreitet, auch solche von Carrière zum Beispiel.
Holger Franke liest am kommenden Samstag aus dessen Buch „Der Kreis der Lügner“. In Alt-Treptow um 20.00 Uhr in der Galerie „KungerKiez“ (Karl-Kunger-Str.15).
