Wir glauben, wenn ihr uns vor euch seht, werdet ihr uns nicht sterben lassen. Deswegen kommen wir nach Europa. Wenn ihr uns nicht helft, dann können wir nichts mehr tun, wir werden sterben, und ihr werdet zusehen, wie wir sterben, und möge Gott uns allen gnädig sein.“ ( David Wheatley: Der Marsch, Drama, GB, 1990)
In einem nordafrikanischen Flüchtlingslager. Eine weiße Frau wird herumgeführt, informiert sich vor Ort. Sie trifft, wie gewünscht, auf einen schwarzen Flüchtling, der ihre Sprache spricht.
– Ich arbeite für die Europäische Gemeinschaft, ich komme, um herauszufinden, was wir tun können, um zu helfen?
– Sie könnten herkommen und hier leben. Ich könnte gehen und in ihrem Haus leben – Sie können nichts tun. Wir sind arm, weil Gott es so will. Niemand kann daran etwas ändern. Sie müssen nach Hause gehen.
– Ich denke, wir können nicht alles auf Gott schieben!
– Dann sind wir selbst daran schuld. Die heiße Sonne macht uns faul und dumm. Sie können nichts tun!
– Warum hören Sie nicht auf zu sagen, was ich denke? Sagen Sie mir, was Sie denken!
– Ich denke, wir sind arm, weil ihr reich seid.
– Wir schicken viel Geld nach Afrika!
– Es heißt, ihr in Europa hättet viele Katzen!….
– Katzen?
– Es heißt, die Kosten für eine Katze sind mehr als 200 Dollar im Jahr.
– Ich habe keine Ahnung, wirklich…..
– Lasst uns nach Europa kommen. Als eure Haustiere können wir Milch trinken, wir können beim Feuer liegen, wir können Eure Hand lecken. Wir können schnurren und wir sind viel billiger zu füttern.
(Illustration: Joern Schlund)