“Da ist dieses allererste Foto, auf dem du mich im Arm hältst. Ich bin noch klein, ganz klein, glatzköpfig, du im weißen Hemd, gut rasiert. Ich schaue dich mit gefurchter Kleinkinderstirn an, und auf der Rückseite des Fotos hat Mutter mit blauer Tinte eine Frage notiert: ‘Werde ich mal so groß wie Du, Vati?’ Damals konnte ich noch nicht wissen, wie fremd wir uns in all dem Nachkrieg einmal sein würden. Wie viel Angst, Kälte, Hass und Gewalt zwischen Vater und Sohn möglich sind. Und wie viel Liebe, die ich dir heute nachtragen will.”
Längst ist er tot. Und jetzt dieser Brief. Ein langer Brief an meinen Vater. Beim Schreiben habe ich seinen Atem im Nacken gespürt. Und das Kind, das ich war, an die Hand genommen. Habe geflennt und gelacht. Und bin ihm überraschend nahe gekommen. Nahe wie nie zuvor. Just listen!