Sechsundzwanzigster April: „Mami, muss ich jetzt sterben?“ Der graue Morgen erzählt mir vom Tod im Reaktor und vom Fallout über Berlin. Von Flucht, Angst, Trauer und Hilflosigkeit. Und den nachhaltigen Missbildungen im Verstand der Atomlobby. Mitten hinein in das Gestern und Heute singt die Amsel im Kastanienhof. Still fällt der Regen. Zärtlich fast. Auf der Straße Lärm: Der Feger röhrt auf seiner Kehrmaschine vorbei. Ein Kind im blauen Anorak läuft ihm nach und stürzt in die nächste Pfütze. Derweil schwankt die alte Frau Hartmann mit ihrer Lidl-Tüte Richtung Park. Die Tauben warten schon. Es muss wieder Frühling sein.
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