vonDetlef Berentzen 27.05.2016

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Ich bezeuge, daß seit längerem kein Buch mich so gefesselt, verwundert und beschäftigt hat wie diese Aufzeichnungen. (Thomas Mann)

…wirklich ungewöhnlich interessante Lektüre. Der Entschluß, ohne jede Verhüllung alles Schlechte zu erzählen wäre an sich ganz belanglos, wenn die Natur dem Mann nicht ein ganz außergewöhnliches, ihm selber vielleicht kaum bewußtes Erzählertalent verliehen hätte. (Hugo von Hoffmannsthal)

Ein document humaine wie es als Zeit- und Menschenbild ganz einsam dasteht – schaurig, aber notwendig zu lesen. (Arbeiterblatt Zürich)

 
Da gibt es Peter Härtlings „Vergessene Bücher“, die „vom Nachttisch geräumte“ Literatur eines Arno Widmann und da ist seit einiger Zeit auch Holger Franke, der Autor, der Schauspieler, der sich regelmäßig in Treptow in ein Café namens „Provinz“ hockt und Lektüre intoniert, die er aus Regalen und Bibliotheken klaubt, Literatur, die ihm „aufregend, wichtig und schön“ erscheint.

Heute treibt er’s mit Oskar Maria Graf (s. o.), mit dessen autobiographischem Roman „Wir sind Gefangene“. Graf erzählt seine Figur Oskar als Anarchisten, Quertreiber, Ungehorsamen und Kriegsgegner, als einen also, wie wir ihn immer noch brauchen. Holger Franke wird diesen Oskar beatmen, ihm noch heute abend durch seinen Lesezauber Form und Gestalt geben – mit Engagement und Begeisterung, denn die sind dem alten Franke seit den frühen Aufständen nicht abhanden gekommen. Thomas Mann wird’s freuen.

Café Provinz, Bouchéstraße 79a, 12435 Berlin
Freitag, 27. Mai 2016, 20.00 Uhr

Illustration: Walter Schulz-Matan

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