vonDetlef Berentzen 30.11.2016

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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Märchen erzählen. Von dem Kind, das an einem vereisten Morgen aufwachte, aus dem Fenster schaute und seinen Augen nicht traute: Auf der Straße standen jede Menge blau gefrorene Popoisten und alle brüllten: „Nieder mit der Freiheit!“, „Alles Lüge!“, „Lachen verboten!“ und „Die Wahrheit ist blond!“ Das Kind staunte nicht schlecht, machte ein ernstes Gesicht und fragte die Mutter: „Wo kommen denn plötzlich all die Blonden her?“

Da nahm die Mutter das Kind auf den Schoß, strich ihm zärtlich über das ebenholzschwarze Haar und seufzte traurig: „Das sind Popoisten, die waren schon immer da, so lange ich denken kann, auch der Großvater hat sie gekannt. Ab und zu ruhen die sich eben von all ihrem Wüten aus, vertilgen still ihre schwarz-braunen Haselnüsse und kaum jemand bemerkt sie. Doch irgendwann schalten sie den ganzen Heino ab, stehen erfrischt vom Sofa auf und wollen unbedingt das Volk sein“.

Das Kind schaute besorgt aus dem Fenster und hatte eine Menge Fragen: „Kommt jetzt der böse Popoist, wenn ich mal lache? Dürfen wir tatsächlich nie mehr frei sein? Und muss ich jetzt immer Heino hören? “ Die Mutter lachte und schüttelte den Kopf: „Nein, keine Bange, wir sind hier ja im Märchen, da wird am Ende immer alles gut.“ Also blieben die beiden in ihrem Märchen und warteten jeden Tag auf ein gutes Ende der Geschichte. Und wenn das Ende nicht gekommen ist, dann warten sie noch heute.

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