Kaum blinkende Lichter in den Fenstern, auf kalten Balkonen die besungenen Tannen vom letzten Jahr und alle haben Angst, dass das Christkind in Wahrheit ein verkleideter Syrer ist. Hey, Leute, so wird das aber nichts mit der Erlösung! Macht euch mal ein bisschen locker und singt wenigstens ein paar muntere Lieder, meinetwegen auch davon, dass der Traum aus ist, aber dass er trotzdem Wirklichkeit wird.
Im Kulturfunk aber singt stattdessen der bleiche Felix Meyer sein traumloses Xmas-Chanson von Tränen, Dreck, Gewalt, leeren Händen und dass das Licht uns wohl niemals erreichen wird. Oha, das sind ja prima Aussichten! Und überall tiefdeutsche Schatten! Vielleicht sollte jetzt endlich doch jemand ein klitzekleines Licht anzünden! Sonst finden wir den Weg ins Offene tatsächlich nicht.
Felix Meyer: „Weihnachtszeit auf den Straßen“