vonDetlef Berentzen 19.09.2017

Dr. Feelgood

Detlef Berentzen, Ex-tazler, Autor für Funk und Print, verbreitete hier „News“ der anderen Art. Gute zum Beispiel. Machte die Welt hör-und lesbar.

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„Die Praxis der Situationisten: das Umherschweifen in der Stadt, die Konstruktion von flüchtigen Situationen, die Idee des Lebens als Spiel, …..“ (Roberto Ohrt)

 

Wen wählen? Keine Frage: „Situationisten!“ Die sind echt aufregend und machen schlank. Sie erinnern sich? Das sind die, die das herrschende „Spektakel“ (Guy Debord) als „autonome Bewegung des Leblosen“ definierten. Und es ist doch wichtig genug, über den Rand zu denken, die Wüsten des Immergleichen zu verlassen und mit eigener Sprache und Ästhetik die leuchtende Verachtung für das Bestehende zu inszenieren – wer wird denn gleich vernünftig sein?

Schon in den Pariser Maitagen zitierte die „Situationistische Internationale“ (S.I.) ihren Shakespeare: „Was für eine schreckliche Epoche, in der Idioten Blinde führen!“ Und es stimmt, meistens jedenfalls: Parteien rühren nicht an den Schlaf der Welt. Mag sein, sie sind irgendwie vernünftig. Doch ihre Vernunft und Logik machen schwer atmen. Und müde. Auf Dauer.

Die Situationisten hingegen animierten, provozierten. Und tun das heute noch. Schrieb Raoul Vaneigem nicht das „Handbuch der Lebenskunst für die jungen Generationen“!? Und Jimmi Lallement die wunderbare Broschüre: „Dranbleiben! Einmal klappt’s bestimmt“? Doch, die Situationisten bleiben relevant. „Ne travaillez jamais!“ hat Debord mal an eine seiner Wände gemalt. Und ja doch: Leben ist mehr als das, was sich so spektakulär auf Plakatwänden und in Wahlkampfarenen abspielt. Also werden auch Sie Avantgarde! Wählen Sie Situationisten! Und das leidenschaftliche Leben.

Vom Umherschweifen (Bernadette La Hengst)

 

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