Graugekühlter Frühlingsmorgen. Krähenhimmel. Und zu Hause bist immer nur Du. In der alten Schöneberger Wohnung riecht es nach Mary und frischem Filterkaffee. Frau K. steht am Fenster, starrt auf die Straße und will nicht: „Verdammt, ich zieh hier nicht aus! Wir wohnen seit Jahrzehnten hier. Ich pfeif auf die Spekulanten!“ Brian, der alte Parteienforscher, steigt vom Kreuz, nimmt noch einen Zug und fängt an, in seinem Notizbuch zu blättern: „Ah, da sind sie ja!“ Frau K. malt ein Fragezeichen in die Luft: „Wen meinst du?“

Brian grinst: „Na, die Mobilnummern von Zwille, Gerd, Gudrun und den anderen!“ Die alte Telefonkette, dazu die Frisur von Claudia Roth, Punk von den Goldenen Zitronen und die Clowns von der Seniorenarmee, das müsste reichen, um die Räumung zu verhindern. „Und wenn nicht“, lacht Frau K., „müssen wir halt ein Haus von diesen widerlichen Oligarchen besetzen, die uns gerade all die Theater klauen!“ (Excusez, das ist nur eine himmelblaue Phantasie von Madame und deshalb nicht strafbar. Genauso wie es nicht strafbar ist, ganze Häuserblocks zu entmieten und den sozialen Wohnungsbau der Stadt vor die Wand zufahren) Egal, Brian hat nach all dem Stress mal wieder einen Lungertermin auf dem Sofa. Frau K. hockt sich entspannt neben den Forscher und macht ihm die Raute: „Wir schaffen das“, murmelt sie.