…vielleicht geht es darum , dem lebensentwurf zu folgen,dem man sich in seiner jugend verbunden hat, vielleicht geht es um treue zum ich, bei franz jung ,um treue zum nein sagen. vielleicht ist es das was franz jung heute so besonders macht – der radikale nein-sager. (armin petras)
Er war in letzter Zeit öfters in Berlin. Zumindest sein Geist, der revolutionäre. Hanna Mittelstädt (seine Verlegerin) hat den Abenteurer und Neinsager Franz Jung in den letzten Jahren immer wieder an der Spree präsentiert, auch im Hebbel, auch anderswo. Also ist anzunehmen. dass der eine und die andere inzwischen wissen, was es mit dem Verrückten auf sich hat, der sie einst im Knast formulierte: „Die Technik des Glücks“. Franz Jung wollte den Hass aus der Welt schaffen, gegen die elende Vereinzelung des Menschen antreten und behauptete keck: „Jeder Widerspruch enthält ein Glücksgefühl!“ Genau das könnte man doch jetzt wieder brauchen: Radikalen Widerspruch, gepaart mit Glücksgefühl und Utopie, weil immerhin eines mehr als wahr ist: „Die Existenzbedrohung des täglichen Lebens schreitet voran!“
So auch der Titel der Veranstaltung von Hanna M. und Annett Gröschner, die morgen für alle Suchenden und Neinsager in der „Fahimi-Bar“ in Kreuzberg stattfindet. Natürlich haben die Beiden wieder den alten Franz Jung dabei, sein Leben, sein Werk und den Geist seiner Utopie, den sie vor Ort, so steht zu hoffen, aus der Flasche lassen werden. Go for it!
