vonFalk Madeja 31.12.2008

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Feuerwerk kann gefährlich seinAch du Schreck! Während ich gerade einen Zug von Berlin nach Amsterdam auf Bahn.de suche und bereits die ersten Silvester-SMS eintreffen, lese ich auf der Website von De Telegraaf von einem drohenden Feuerwerks-Verbot in den Niederlanden. Nicht, dass ich besonders versessen auf die Knallerei bin – sie kann mir eigentlich gestohlen bleiben. Doch ob ich nun in meiner Kindheit und Jugendzeit in Rostock oder später als Erwachsener in Berlin oder Amsterdam war – es hat in der Silvester-Nacht immer ordentlich oder auch unordentlich gerumst.

Also, es wäre schon eine ungewöhnliche Silvester-Nacht ohne Knallerei.

Bei genauerem Hinsehen ist das mit dem Feuerwerks-Verbot in den Niederlanden so. Es gibt in der nordniederländischen Stadt Groningen eine Stiftung „Staakt het Vuren“ (Stopt das Feuerwerk), die tatsächlich die Regierung in Den Haag bzw. die lokalen Behörden dazu zwingen will, die Herumballerei zu verbieten. Besser gesagt, die Stiftung untersucht gerade, ob eine juristische Prozedur gegen den Staat möglich sei. Grundlage sollen allerlei Umwelt-Gesetze sein, vielleicht auch das Grundgesetz oder EU-Regeln. Mhm. Ich frage mich, wie realistisch diese Idee ist. Immerhin haben die Leute von der Stiftung nicht noch versucht, um eine Einstweilige Verfügung zu erwirken, mit der die Regierung von Jan-Peter Balkenende heute noch die Silvester-Knallerei hätte verhindern müssen. Das wäre wohl nicht sehr realistisch gewesen. Fragwürdig, ob ein Silvester-Knallerei-Vebot in den Niederlanden überhaupt realistisch ist.

Dabei sind die Argumente der Anti-Feuerwerks-Stiftung gar nicht schlecht. Denn neben den Menschen, die gern herumballern, gibt es auch Menschen, denen der Lärm unerträglich ist. Auf Tiere trifft das auch zu. Katzen und Hunde verkriechen sich und es fallen auch mal Pferde um. Der Ökonom Benn Bergmann hat für die Stiftung ausgerechnet, dass die Silvester-Knallerei in den Niederlanden einen Schaden von 960 Millionen Euro verursacht. Da verletzen sich Niederländer an legalem und illegalem Feuerwerk, muss die Feuerwehr Überstunden machen, werden Autos und Briefkästen abgefackelt usw. Allein in der vergangenen Silvesternacht habe es 1.500 Verhaftungen und 1.100 registrierte Verwundete gegeben und seien 22 Schulen angezündet worden.

Die Stiftung scheint wohl damit leben zu können, wenn es zentral organisierte Feuerwerks-Veranstaltungen geben würde. So wird auf der Website auf das Beispiel Innsbruck verwiesen, wo 30.000 Zuschauer einem solchen folgten.

Schaunmirmal. Ich persönlich glaube nicht, dass die Regierung in Den Haag dem Thema Priorität geben wird. Die heutige Silvester-Nacht wird meiner Meinung nach nicht die letzte sein, in der die Niederländer wie verrückt herumknallen werden. Ich allerdings nicht.

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https://blogs.taz.de/stiftung_will_regierung_in_den_haag_zu_feuerwerk-verbot_zwingen/

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