vonCaro 09.03.2023

Fotoblog Streetart

Geklebtes, Geschriebenes, Gesprühtes – es gibt Vieles, was die Straßen der Stadt erobert. Hier gibt es Fotos davon zu sehen.

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Am 16. März 2023 findet ab 18-21 Uhr die Vernissage zur Ausstellung MYSTIKA statt (ACHTUNG, ursprünglich stand hier irrtümlicherweise 14.03.!). Bis 15. April 2023 werden Maja Hürsts Kunstwerke in der kleinen aber feinen Mauer Gallery in der Harzer Str. 112 in Neukölln zu sehen sein.

Zuerst habe ich ihren mysteriösen Namen TIKA als Gesicht-Schriftzug auf den Straßen Berlins entdeckt… dann irgendwann den Menschen dahinter getroffen und Bilder gesehen, von dem riesigen Spinnaker-Segel, das sie bemalt hat und tolle Wandbilder in Riesengröße weltweit…wir saßen zusammen auf der Bühne bei einer Podiumsdiskussion über Frauen und Graffiti… soweit meine ersten Erinnerungen. Maja Hürst ist eine vielseitige und dynamische Künstlerin, die auf unterschiedlichsten Materialien malt, klebt, graviert, einbrennt,…, Dinge baut und (er-)schafft, Musik auflegt und die Welt bereist, mit Menschen zusammenkommt, sich gerne und viel an selbstverwalteten Orten aufhält und sich mit emanzipativen Themen beschäftigt… eine beeindruckende Powerfrau! Mir gefallen in ihrer Malerei die grafischen Elemente, die farblich und stofflich virtuos verflochten werden und die Tiere die darin vorkommen. Bin gespannt auf die Ausstellung!

Hier ein Auszug des offiziellen Ausstellungstexts und die Künstlerinnen-Biografie:

Maja Hürsts Einzelausstellung MYSTIKA beschäftigt sich mit dem Unterbewussten als eine mystische Landschaft und proklamiert, dass dieses Unterbewusste nicht nur der menschlichen Psycho, sondern der Erde als kollektives Gebilde von allen Daseinsformen zu Grunde liegt. Mit verschiedenen Materialien erforscht Hürst in ihrem künstlerischen Schaffen die Verbindungen der Erdtiefen, dem menschlichen Geist und individualisierten Emotionen.

Die Schlange begreift sie dabei als Symbol der Verknüpfung dieser Elemente, durch den wiederkehrenden Verweis auf die drei Anteile in ihren verschiedenen gotthaften Darstellungen.
Der Titel MYSTIKA steht für die künstlerische Auseinandersetzung mit bildhaften Darstellungen der Mystik durch die eigene Bildsprache TIKA.

Schlangen ringen um die Krallen eines riesigen um sich schlagenden Hahns.
Schlangen winden sich um ein zu Stein gewordenes Selbstportrait.
Schlangen verschlungen und mit Lötkolben in Holz gebrannt.
Schlangen detailliert und kontrastreich mit Tusche als Buchstaben.
Schlangen als Ouroboros auf dünnem Tuch für um den Hals.
Schlangen mit deinen Valuables im Bauch um deinen Oberkörper geknotet.
Schlangenschuppen überziehen den ganzen mystischen Raum. (…)“

„Maja Hürst verfolgt seit 2003 eine visuelle Auseinandersetzung mit Fragen, die sich in den Spannungsfeldern von Klimakrise und Artenvielfalt sowie Technologisierung und Tradition bewegen. Dabei sind Emanzipatorische Bewegungen, die aus diesen Schnittstellen hervorgegangen sind, und die Beschäftigung mit Verbindungsmomenten im Alltäglichen für Hürst eine maßgebliche Inspiration. Ihr visuelles Universum findet sich in der eigenen Bildsprache: TIKA – abgeleitet von Antibiotika, weil das Medikament der Künstlerin mehrfach das Leben rettete. TIKA ist kein Pseudonym, sondern Hürst’s geometrische Ausdrucksform welche sich in bis zu gebäudeumgreifend großen Wandbildern zeigt. Ein hoher formaler Wiedererkennungswert zeigt sich in den figurativ abstrahierten Darstellungen in ihren Arbeiten. Maja Hürst arbeitet in ihren Ateliers in Berlin, Steinmauer und Zürich mit verschiedenen Materialien wie Holz, Ton, Papier, Stoff, Metall und Pflanzen. Die verschiedenen Standorte sind Ausdruck einer Arbeitsweise, welche ihre Inspiration aus der Bewegung zwischen Orten und Kontexten bezieht. Schon ihre Kindheit und Jugend hat sie in Kairo und Köln verbracht. Die Zeit in Ägypten hat Maja Hürst maßgeblich in ihrer Beschäftigung mit Farben und Texturen geprägt. Mitte der 90er Jahre in Köln kam sie erstmals in Kontakt mit Hip Hop und Graffiti. Wiederständige Bewegungen und ihre eigenständigen Ausdrucksformen sind für Hürst von besonderem Interesse in den Verbindungen von Leben und künstlerischem Schaffen.

2004 schloss sie den Fachbereich visuelle Kommunikation an der Zürcher Hochschule der Künste mit Nominierung zum Förderpreis ab. Bis 2016 reiste Maja Hürst intensiv für Projekte, Residencies, Ausstellungen und Gigs als dj Chiri Moya um die Welt und lebte in besetzten Häusern.

In Bewegung zu sein und dabei dennoch nachhaltig und eng mit der Natur zu leben sind für sie entscheidende Faktoren im privaten und in ihrer Arbeit – sie hat ihren eigenen Gemüsegarten, reist nur noch auf Schienen und lebt vegan.

Maja Hürst’s Arbeiten waren unter anderem in der Bundeskunsthalle Bonn, dem Museumsquartier Wien, dem Bangkok Art & Culture Center und in diversen Galerien weltweit zu sehen.“

 

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