vonCaro 23.06.2024

Fotoblog Streetart

Geklebtes, Geschriebenes, Gesprühtes – es gibt Vieles, was die Straßen der Stadt erobert. Hier gibt es Fotos davon zu sehen.

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Hera of Herakut malt Kulmbachs erstes Wandbild. Das fertige Mural.
Foto: Hera of Herakut – danke.

Letzte Woche war es soweit… Hera of Herakut malte das erste Street Art-Wandbild von Kulmbach (Oberfranken) an die 10m hohe Wand des Parkhauses Basteigasse!

Kulmbachs erstes Wandbild: Hera of Herakut malt einen Büttnermenschen, hera und ich zusammen auf dem Hubwagen.
Foto: Caro Eickhoff

Auf Einladung der Initiative liebenswertes Kulmbach hatte ich die künstlerische Leitung übernommen und die international bekannte und gefeierte Hera aus Frankfurt eingeladen. Es war beeindruckend und schön mit ihr zusammen auf dem Hubwagen in luftiger Höhe zu stehen :-).

Letzte Woche war es soweit... Hera of Herakut malte das erste Street Art-Wandbild von Kulmbach in Oberfranken an die Wand des Parkhauses Basteigasse! Der Entstehungsprozess von oben betrachtet.
Foto: Caro Eickhoff

Den Entstehungsprozess zu begleiten fand ich voll spannend. Hier aus ebenbürtiger Perspektive aus dem Parkhaus heraus.

Hera of Herakut malt Kulmbachs erstes Wandbild. Die fotorealistischen Augen ihrer Figuren sind Heras Spezialität.
Foto: Caro Eickhoff

Einige von Heras Spezialitäten in ihrer Kunst sind die extrem fotorealistisch gemalten lebendigen Augen ihrer Figuren, die die Betrachter*in mit dem Blick überallhin verfolgen…

Hera of Herakut malt Kulmbachs erstes Wandbild. Der Entstehungsprozess - die Hand.
Foto: Caro Eickhoff

…und die offensichtliche jahrelange Mal-Erfahrung, sowie großartiges Können, engagierte Botschaften und eine klare Haltung.

Hera of Herakut malt Kulmbachs erstes Wandbild. Der Entstehungsprozess - Freihand-Vorskizze.
Foto: Caro Eickhoff

Wirklich beeindruckt haben mich die Freihand-Vorskizzen per Teleskopstange und kleiner Farbrolle direkt vor dem Bild an der Wand und das in unglaublicher Geschwindigkeit!

Hera of Herakut malt Kulmbachs erstes Wandbild. Der Entstehungsprozess - - mit Beteiligung von Jugendlichen.
Foto: Caro Eickhoff

Lokale Jugendliche konnten sich auch beteiligen und haben den Spruch im unteren Teil des Bildes an die Wand gebracht – dazu weiter unten mehr.

Hera of Herakut malt Kulmbachs erstes Wandbild. Der Entstehungsprozess - Oberfränkischer Spruch von lokalen Jugendlichen geschrieben.
Foto: Caro Eickhoff

Kooperativer Spruch auf Oberfränkisch!

Hera of Herakut malt Kulmbachs erstes Wandbild. Die Augen und die Knöpfe an der Weste spiegeln die Umgebung.
Foto: Caro Eickhoff

Die Augen und die Knöpfe an der Weste spiegeln die Umgebung – das Haus gegenüber! Der hier auf dem Wandbild dargestellte Mensch trägt die traditionelle Kleidung der Büttner – die Männer, die früher die (Bier-)Fässer aus Holz gebaut haben (Kulmbach hat viele Brauereien und am Bahnhof wurde ich auf einem Schild in der „Bierstadt Kulmbach“ willkommen geheißen). Heute ist vor allem der Büttnertanz davon erhalten geblieben, der zum Auftakt des jährlichen Bierfests getanzt wird. Die Tracht und der Tanz dürfen bis heute nicht von Frauen* getragen und getanzt werden! Hera hat sich entschieden, einen Menschen in dieser Tracht darzustellen, dessen Geschlecht nicht näher definiert ist und damit eine Ansage an die Traditionen ist.

Hera of Herakut malt das erste Wandbild in Kulmbach. Von der Höhe der Plassenburg aus ist in der Skyline von Kulmbach das Mural gut sichtbar!
Foto: Caro Eickhoff

Von der Höhe der Plassenburg aus ist das Mural in der Skyline von Kulmbach fortan gut sichtbar!

Hera of Herakut malt das erste Wandbild in Kulmbach. Das Wandbild ist von der Plassenburg aus bestens zu sehen!
Foto: Frau Dr. B. Biella – danke!

Sowas hatte die Stadt bisher nicht gesehen und viele Menschen – jung bis alt – kamen vorbei, um neugierig zu gucken. Die Begeisterung der Leute vor Ort war unisono riesig und das freut mich sehr, denn schließlich leben sie nun in Zukunft mit dem 10m hohen Mural! Es wurde viel über das Wandbild im Radio (hier + hier) und in der Lokalzeitung berichtet.

Hera of Herakut malt Kulmbachs erstes Wandbild. Das fertige Mural.
Foto: Hera of Herakut – danke

Das Wandbild wird von drei Textfeldern gerahmt. Einmal steht oben auf Englisch die Frage: „What if old could learn from young could learn from old?“ und links unten auf Hochdeutsch: „Was wäre wenn alt von jung von alt lernen könnten?„und unter’m Bild die Antwort von den lokalen Jugendlichen geschrieben und den älteren Kulmbachern auf Oberfränkisch buchstabiert: „Es wär fei schö, wenn alla vo alla lerna könneran?“ (= Es wäre voll schön, wenn alle von allen lernen könnten).

Heras Kunst zeichnt sich nicht nur durch die charakteristisch gemalten Figuren aus, sondern ebenfalls durch die engagierten Nachrichten, die sie dazu schreibt. Im Interview mit dem lokalen Radio sagt sie dazu: „Ich bin die ganze Zeit unterwegs. In großer Höhe auch. Und darf da als kleiner einzelner Mensch Nachrichten verbreiten. Also, wer hat denn so ne Bühne? Also das ist großartig. Das muss man nutzen, solche Gelegenheiten.“ (sic)

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass wir mit all der Begeisterung für diese Wandmalaktion noch weitere Streetart-Events in Zukunft in Kulmbach und Umgebung organisieren können!

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https://blogs.taz.de/streetart/2024/06/23/streetart-in-kulmbach/

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