Foto: Hera of Herakut – danke. Letzte Woche war es soweit… Hera of Herakut malte das erste Street Art-Wandbild von Kulmbach (Oberfranken) an die 10m hohe Wand des Parkhauses Basteigasse!
Foto: Caro Eickhoff Auf Einladung der Initiative liebenswertes Kulmbach hatte ich die künstlerische Leitung übernommen und die international bekannte und gefeierte Hera aus Frankfurt eingeladen . Es war beeindruckend und schön mit ihr zusammen auf dem Hubwagen in luftiger Höhe zu stehen :-).
Foto: Caro Eickhoff Den Entstehungsprozess zu begleiten fand ich voll spannend. Hier aus ebenbürtiger Perspektive aus dem Parkhaus heraus.
Foto: Caro Eickhoff Einige von Heras Spezialitäten in ihrer Kunst sind die extrem fotorealistisch gemalten lebendigen Auge n ihrer Figuren , die die Betrachter*in mit dem Blick überallhin verfolgen…
Foto: Caro Eickhoff …und die offensichtliche jahrelange Mal-Erfahrung , sowie großartiges Können, engagierte Botschaften und eine klare Haltung .
Foto: Caro Eickhoff Wirklich beeindruckt haben mich die Freihand-Vorskizzen per Teleskopstange und kleiner Farbrolle direkt vor dem Bild an der Wand und das in unglaublicher Geschwindigkeit!
Foto: Caro Eickhoff Lokale Jugendliche konnten sich auch beteiligen und haben den Spruch im unteren Teil des Bildes an die Wand gebracht – dazu weiter unten mehr.
Foto: Caro Eickhoff Kooperativer Spruch auf Oberfränkisch !
Foto: Caro Eickhoff Die Augen und die Knöpfe an der Weste spiegeln die Umgebung – das Haus gegenüber! Der hier auf dem Wandbild dargestellte Mensch trägt die traditionelle Kleidung der Büttner – die Männer, die früher die (Bier-)Fässer aus Holz gebaut haben (Kulmbach hat viele Brauereien und am Bahnhof wurde ich auf einem Schild in der „Bierstadt Kulmbach “ willkommen geheißen). Heute ist vor allem der Büttnertanz davon erhalten geblieben, der zum Auftakt des jährlichen Bierfests getanzt wird. Die Tracht und der Tanz dürfen bis heute nicht von Frauen* getragen und getanzt werden! Hera hat sich entschieden, einen Menschen in dieser Tracht darzustellen, dessen Geschlecht nicht näher definiert ist und damit eine Ansage an die Traditionen ist .
Foto: Caro Eickhoff Von der Höhe der Plassenburg aus ist das Mural in der Skyline von Kulmbach fortan gut sichtbar!
Foto: Frau Dr. B. Biella – danke! Sowas hatte die Stadt bisher nicht gesehen und viele Menschen – jung bis alt – kamen vorbei , um neugierig zu gucken. Die Begeisterung der Leute vor Ort war unisono riesig und das freut mich sehr, denn schließlich leben sie nun in Zukunft mit dem 10m hohen Mural! Es wurde viel über das Wandbild im Radio (hier + hier ) und in der Lokalzeitung berichtet.
Foto: Hera of Herakut – danke Das Wandbild wird von drei Textfeldern gerahmt. Einmal steht oben auf Englisch die Frage: „What if old could learn from young could learn from old?“ und links unten auf Hochdeutsch : „Was wäre wenn alt von jung von alt lernen könnten? „und unter’m Bild die Antwort von den lokalen Jugendlichen geschrieben und den älteren Kulmbachern auf Oberfränkisch buchstabiert: „Es wär fei schö, wenn alla vo alla lerna könneran?“ (= Es wäre voll schön, wenn alle von allen lernen könnten).
Heras Kunst zeichnt sich nicht nur durch die charakteristisch gemalten Figuren aus, sondern ebenfalls durch die engagierten Nachrichten , die sie dazu schreibt. Im Interview mit dem lokalen Radio sagt sie dazu: „Ich bin die ganze Zeit unterwegs. In großer Höhe auch. Und darf da als kleiner einzelner Mensch Nachrichten verbreiten. Also, wer hat denn so ne Bühne? Also das ist großartig. Das muss man nutzen, solche Gelegenheiten.“ (sic)
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass wir mit all der Begeisterung für diese Wandmalaktion noch weitere Streetart-Events in Zukunft in Kulmbach und Umgebung organisieren können !