Tanja im Einsatz für FARC Werden sie in diesen Stunden in Nimwegen Freudentänze veranstalten? Ein Feuerwerk in die Lüfte gehen lassen? Vor Freude niedersinken? Wohl eher nicht. Aber es scheint Tatsache zu sein: die z. Zt. berühmteste Terroristin, die aus den Niederlanden stammt, kommt aus Nimwegen, heißt Tanja Nijmeijer und sie lebt immer noch. Sie wird jetzt nur Alexandra genannt.
Sie ist in Diensten der FARC , einer üblen Terror-Gruppe aus der maxistisch-leninistischen Ecke in Kolumbien. Wie ihre Gesinnungsgenossen ist sie ganz verrückt darauf, andere Menschen zu entführen, wenigstens anderweitig zu terrorisieren oder Drogen zu schmuggeln. FARC-Core Business!
Es gab eine gewisse Aufregung, als die kolumbianischen Militärs 2007 irgendwo Tagebücher-Aufzeichnungen von Tanja fanden, in dem sie aus dem Nähkästchen geplaudert hatte. Wie die Kommandanten mit Frauen umgingen und so. Sie ist seit 2002 dabei und kennt sich als Frau ja aus. Tja, dann gab es viel Publizität und es war eine Weile nichts mehr von ihr zu hören. Nehme mal an, dass ihre Eltern in Nimwegen abgehört und überwacht werden, jedenfalls würde es mich nicht wundern. Sie kann auch nicht einfach via Twitter oder Facebook kommunizieren, oder etwa doch?
Egal. Es gab in den Niederlanden gewisse Befürchtungen, dass die FARC-Führung ihr die Sache mit den Aufzeihnungen übel genommen hat und sie deshalb liquidiert worden sei. Vielleicht geht das Wort „Befürchtungen“ zu weit, aber ihr Tod war vorstellbar.
Aber nein! Die FARC-Leute haben eine Website, und da heißt es jetzt: „Alexandra, la holandesa que milita en las FARC-EP“. Ich weiß nur ungefähr was das heißt, aber De Telegraaf schreibt, dass sie halt noch quicklebendig ist! Ihr Name ist nun bei der FARC allerdings Alexandra.
Sie wurde offensichtlich nicht getötet und kann weiter fröhlich dem Terror-Business nachgehen. Sie soll im Südosten von Kolumbien bei FARC-Kommandant Víctor Julio Suárez Rojas, alias Mono Jojoy, ihrem Job nachgehen. Terror! Vielleicht bewacht sie auch Geiseln oder so. Bei der FARC findet man aber auch, dass sie in verschiedenen Sprachen sehr gut singen kann. Kolumbiens Frau für Oslo? Nee, liebe etwas FARC-Leute – das geht aus vielerlei Gründen nicht. Aber gewisse Sicherheitskreise wären vielleicht doch ganz froh, wenn sie „singen“ würde.