Mustermann
Eines Tages liegt ein Brief im Briefkasten mit der Aufforderung,
an einem Freitag um 9 Uhr zur Musterung der Bundeswehr zu erscheinen.
Pünktlich stehe ich mit etwa fünfzig jungen Männern vor der Kaserne.
Jeder nennt seinen Namen, bekommt eine Nummer, ich die Nummer 9,
und die erste Untersuchung beginnt. Blutdruck, Kniebeugen mit
ausgestreckten Armen, Blutabnahme fertig und ins nächste Zimmer.
„Setzten Sie sich auf diesen Stuhl.“
Ein Arzt steht mit dem Rücken zu mir am geschlossenen Fenster.
Sein linker ausgestreckter Arm deutet mit dem Zeigefinger
auf einen mitten im Raum stehenden Stuhl.
Langsam dreht der Arzt sich um und geht zu seinem Schreibtisch.
„Irgendwelche Kinderkrankheiten, Masern, Mumms und dergleichen?“
„Ja, Masern, ich glaube Masern hatte ich.“
„Längere Aufenthalte im Krankenhaus?“
„Nein.“
„Irgendwelche Geisteskrankheiten in der Familie?“
„Ja, sicher. Sie wissen doch, heute ist doch jeder so ein bisschen Plemplem.“
Der Arzt hebt seinen Kopf und schaut mich an.
„Können Sie das noch einmal wiederholen.“
„So eine kleine Meise hat doch heute jeder.“
Der Kopf des Arztes bewegt sich nach links und dann nach rechts, als
ob er sich vergewissern wolle, dass sich keine weitere Person im Raum
befindet. Ohne einen Kommentar notiert er einige Sätze
auf sein vor ihm liegendes Formular. Er führt den
Kugelschreiber an die Lippen, nuckelt kurz am Ende des Schreibers
und beugt den Oberkörper nach hinten.
„Hören Sie Stimmen?“
„Ja.“
„Erzählen Sie doch mal, was hören Sie denn?“
„Ja wissen Sie, manchmal abends, wenn ich im Bett liege, steht irgendjemand,
ich weiß nicht wer, hinter dem Vorhang und ruft: Hallo Ernst, hallo Ernst.“
„Interessant, interessant und wie sieht das auf der Straße aus?“
„Ich wechsle ab und zu die Straße, gehe auf die andere Seite, weil ich
denke, hinter mir läuft jemand.“
„Danke das reicht, Sie können in die nächste Abteilung gehen.“
Der folgende Augenarzt erledigt seine Prüfung in zwei Minuten.
Anschließend warten die ersten Gemusterten vor einer Tür, hinter
der die Prüfer den Wehrpass zur Eignung
für die Bundeswehr aushändigen.
„Nummer 3 bitte reinkommen.“
Nummer 4 hält strahlend seinen Wehrpass in die Höhe und ruft meine
Nummer, die 9 auf.
Zögerlich betrete ich den schmucklosen Raum.
Vor mir sitzen an einem langen Tisch drei Personen.
„Wir können Ihnen den Wehrpass leider nicht ausstellen. Es ist etwas
dazwischen gekommen. Hier ist ein Umschlag für Sie. Bitte nehmen sie diesen
Umschlag und gehen Sie sofort zu Nervenarzt Dr. Borschel. Die
Adresse steht auf dem Umschlag. Herr Dr. Borschel erwartet Sie.“
„Ich will nichtmer 5 herein.“
Ich steige auf mein Fahrrad und radle direkt in die Praxis
des Nervenarztes, der mich sofort in sein Behandlungszimmer bittet.
Zum ersten Mal sehe ich, wie das bekannte Hämmerchen funktioniert,
das an das Knie geschlagen wird und den Reflex des wippenden
Fusses erzeugt. Die Untersuchung dauert einen halbe Stunde.
„Ich kann an ihnen nichts auffälliges finden. Sie haben ein gutes
Reaktionsvermögen, sind normal intelligent, also
ich kann mir keinen Reim daraus machen, was in den Papieren steht,
die Sie mitgebracht haben. Hier steht zum Beispiel, Sie seien auffällig
grimmassiv.“
„Was ist denn grimmassiv“
„Das sind Gesichtszuckungen. Sieht etwa so aus.“
Der Arzt bewegt Mund Augen und Nase gleichzeitig in verschiedene
Richtungen.
Ich unterdrücke ein Lachen und schaue zur Seite.
„Eine unangenehme Sache die Grimmassivität, aber ich kann sie
bei Ihnen nicht feststellen, überhaupt nicht. Also, sagen Sie mir,
was ist los mit Ihnen.“
„Darf ich ehrlich sein? Ich beschäftige mich mit Kunst,
male, verstehe mich als Maler und bin gerade in einer
kreativen Phase. Ich möchte die nächsten zwei Jahre nicht bei
der Bundeswehr verbringen.“
„Das finde ich gut, das war keine schlechte Idee von Ihnen.
Ich schreibe Ihnen jetzt ein Gutachten, das so ausgerichtet ist, dass
Sie nicht zur Bundeswehr müssen. Ich lasse mir ein paar knackige
Formulierungen einfallen. Wünsche alles Gute und auf Wiedersehen.“
Zu Hause erzähle ich meiner Mutter freudestrahlend das Ergebnis
meiner Musterung.
„Ich bin untauglich, ich muss nicht hin, ich höre Stimmen.“
Mein Bericht löst bei meiner Mutter Tränen aus, aber nicht der
Freude, sonders des Zorns.
„Bist du wahnsinnig? Was hast du gemacht? Das steht für immer
in deinen Papieren. Deine Zukunft ist verbaut. Du kannst mit
diesem Ergebnis nicht studieren. Warte nur, bis
dein Vater da ist.“
Einige Stunden später, es ist früher Nachmittag, fordert
meine Mutter meinen Vater auf, bei der Musterung anzurufen.
Mein Vater wählt die von meiner Mutter bereits
mühselig gesuchte Telefonnummer.
„Hallo, verbinden Sie mich bitte mit dem verantwortlichen Arzt der
Musterung. Danke.“
Meine Mutter sitzt auf dem Sofa, ein Taschentuch in der Hand, das sie
hin und wieder über die Augen reibt.
„Paragraf 51, mein Sohn hat Paragraf 51.“
Mit diesem Paragrafen, dem sogenannten Jagdschein, bezeichnet man
die Unzurechnungsfähigkeit von Personen. Meist sind es Demenzkranke
Menschen, die sich frei bewegen können und nicht in geschlossenen Anstalten
betreut werden müssen.
„Hallo, Herr Doktor Knappenfuss, ich wollte kurz Stellung
nehmen zur Musterung meines Sohnes. Mein Sohn ist nicht verrückt.“
Ich höre ein Schluchzen meiner Mutter.
Dass Gespräch ist beendet. Meine Mutter schaut ihren Mann erwartungsvoll an
„Ja und, was hast du erreicht?“
„Er wird in zwei Jahren noch einmal gemustert. Dann sehen wir weiter.
Junge, ich war 6 Jahre im Felde, vor Leningrad, im Kaukasus,
im Schützengraben, Mann gegen Mann. Da wirst du
doch die zwei Jahre bei der Bundeswehr absitzen können.
Kann dir nicht schaden.“
Der Termin der zweiten Musterung rückt näher. Von einem
Freund erfahre ich, dass es die Möglichkeit gibt,
die Bundeswehr zu verklagen. Allerdings muss man gute Argumente
haben. In meiner Dachstube im Haus meiner Eltern stapeln sich
die gemalten Bilder, und Grafiken. Auf keinen Fall
will ich zur Bundeswehr. Ich reiche die Klage ein und kann inzwischen
mit der Unterschrift meines Vaters rechnen.
Da ich mit 19 Jahren noch nicht volljährig bin, muss mein Vater
die Klage unterschreiben und auch bei der Verhandlung
persönlich anwesend sein. Sie findet 70 Kilometer entfernt in
einem Stützpunkt der Bundeswehr statt.
Im Zug zur Verhandlung komme ich mit meinem Vater
ins Gespräch.
„Wenn Sie dich zwingen zur Bundeswehr zu gehen, dann musst du hin.
Pflicht ist Pflicht und Schnaps ist Schnaps.“
„Ich will aber nicht gehen.“
„Was willst du dagegen tun? Wenn ich dir irgendwie helfen kann,
dann mache ich das, doch jetzt scheint es zu spät zu sein. “
Ich ziehe einen großen Umschlag aus meiner Tasche, öffne diesen und
zeige meinem Vater einen Brief.
„Hier, lies, ich war noch einmal bei Nervenarzt Dr. Borschel,
habe ihn gebeten, sein Gutachten zu erneuern und so wasserfest zu gestalten, dass
ich nicht den Dienst antreten muss. Hört sich doch ganz gut an.“
Mein Vater überfliegt die Zeilen und schaut eine Weile aus dem Fenster
des Zuges.
„Alle Achtung, Respekt. Anerkennung. Ich werde dich bei der Verhandlung
unterstützen.“
Nervös betrete ich mit meinem Vater den Verhandlungsraum.
Hinter den an hohen Tischen sitzenden Personen hängen die Fahnen
der Bundeswehr und der Bundesrepublik.
Mein Vater und ich bleiben kurz zur Orientierung mitten im Raum stehen,
den Blick auf die Personen an den Tischen gerichtet.
Ich höre direkt neben mir das Zusammenschlagen von
zwei Schuhen, das in der Stille einen lauten Knall erzeugt und
sehe aus den Augenwinkeln den gestreckten Arm meines Vaters.
„Heil Hitler!“
Nach drei Minuten ist die Verhandlung beendet.
Ich werde nie einen Wehrpass bekommen zu Dr. Borschel, ich will zu den Panzern.“
„Panzer? Das wird vorläufig nicht möglich sein, vielleicht einmal
Sanitäter. Rufen Sie bitte Num.
Geschichte 26
Mustermann Volland
Eines Tages liegt ein Brief im Briefkasten mit der Aufforderung,
an einem Freitag um 9 Uhr zur Musterung der Bundeswehr zu erscheinen.
Pünktlich stehe ich mit etwa fünfzig jungen Männern vor der Kaserne.
Jeder nennt seinen Namen, bekommt eine Nummer, ich die Nummer 9,
und die erste Untersuchung beginnt. Blutdruck, Kniebeugen mit
ausgestreckten Armen, Blutabnahme fertig und ins nächste Zimmer.
„Setzten Sie sich auf diesen Stuhl.“
Ein Arzt steht mit dem Rücken zu mir am geschlossenen Fenster.
Sein linker ausgestreckter Arm deutet mit dem Zeigefinger
auf einen mitten im Raum stehenden Stuhl.
Langsam dreht der Arzt sich um und geht zu seinem Schreibtisch.
„Irgendwelche Kinderkrankheiten, Masern, Mumms und dergleichen?“
„Ja, Masern, ich glaube Masern hatte ich.“
„Längere Aufenthalte im Krankenhaus?“
„Nein.“
„Irgendwelche Geisteskrankheiten in der Familie?“
„Ja, sicher. Sie wissen doch, heute ist doch jeder so ein bisschen Plemplem.“
Der Arzt hebt seinen Kopf und schaut mich an.
„Können Sie das noch einmal wiederholen.“
„So eine kleine Meise hat doch heute jeder.“
Der Kopf des Arztes bewegt sich nach links und dann nach rechts, als
ob er sich vergewissern wolle, dass sich keine weitere Person im Raum
befindet. Ohne einen Kommentar notiert er einige Sätze
auf sein vor ihm liegendes Formular. Er führt den
Kugelschreiber an die Lippen, nuckelt kurz am Ende des Schreibers
und beugt den Oberkörper nach hinten.
„Hören Sie Stimmen?“
„Ja.“
„Erzählen Sie doch mal, was hören Sie denn?“
„Ja wissen Sie, manchmal abends, wenn ich im Bett liege, steht irgendjemand,
ich weiß nicht wer, hinter dem Vorhang und ruft: Hallo Ernst, hallo Ernst.“
„Interessant, interessant und wie sieht das auf der Straße aus?“
„Ich wechsle ab und zu die Straße, gehe auf die andere Seite, weil ich
denke, hinter mir läuft jemand.“
„Danke das reicht, Sie können in die nächste Abteilung gehen.“
Der folgende Augenarzt erledigt seine Prüfung in zwei Minuten.
Anschließend warten die ersten Gemusterten vor einer Tür, hinter
der die Prüfer den Wehrpass zur Eignung
für die Bundeswehr aushändigen.
„Nummer 3 bitte reinkommen.“
Nummer 4 hält strahlend seinen Wehrpass in die Höhe und ruft meine
Nummer, die 9 auf.
Zögerlich betrete ich den schmucklosen Raum.
Vor mir sitzen an einem langen Tisch drei Personen.
„Wir können Ihnen den Wehrpass leider nicht ausstellen. Es ist etwas
dazwischen gekommen. Hier ist ein Umschlag für Sie. Bitte nehmen sie diesen
Umschlag und gehen Sie sofort zu Nervenarzt Dr. Borschel. Die
Adresse steht auf dem Umschlag. Herr Dr. Borschel erwartet Sie.“
„Ich will nichtmer 5 herein.“
Ich steige auf mein Fahrrad und radle direkt in die Praxis
des Nervenarztes, der mich sofort in sein Behandlungszimmer bittet.
Zum ersten Mal sehe ich, wie das bekannte Hämmerchen funktioniert,
das an das Knie geschlagen wird und den Reflex des wippenden
Fusses erzeugt. Die Untersuchung dauert einen halbe Stunde.
„Ich kann an ihnen nichts auffälliges finden. Sie haben ein gutes
Reaktionsvermögen, sind normal intelligent, also
ich kann mir keinen Reim daraus machen, was in den Papieren steht,
die Sie mitgebracht haben. Hier steht zum Beispiel, Sie seien auffällig
grimmassiv.“
„Was ist denn grimmassiv“
„Das sind Gesichtszuckungen. Sieht etwa so aus.“
Der Arzt bewegt Mund Augen und Nase gleichzeitig in verschiedene
Richtungen.
Ich unterdrücke ein Lachen und schaue zur Seite.
„Eine unangenehme Sache die Grimmassivität, aber ich kann sie
bei Ihnen nicht feststellen, überhaupt nicht. Also, sagen Sie mir,
was ist los mit Ihnen.“
„Darf ich ehrlich sein? Ich beschäftige mich mit Kunst,
male, verstehe mich als Maler und bin gerade in einer
kreativen Phase. Ich möchte die nächsten zwei Jahre nicht bei
der Bundeswehr verbringen.“
„Das finde ich gut, das war keine schlechte Idee von Ihnen.
Ich schreibe Ihnen jetzt ein Gutachten, das so ausgerichtet ist, dass
Sie nicht zur Bundeswehr müssen. Ich lasse mir ein paar knackige
Formulierungen einfallen. Wünsche alles Gute und auf Wiedersehen.“
Zu Hause erzähle ich meiner Mutter freudestrahlend das Ergebnis
meiner Musterung.
„Ich bin untauglich, ich muss nicht hin, ich höre Stimmen.“
Mein Bericht löst bei meiner Mutter Tränen aus, aber nicht der
Freude, sonders des Zorns.
„Bist du wahnsinnig? Was hast du gemacht? Das steht für immer
in deinen Papieren. Deine Zukunft ist verbaut. Du kannst mit
diesem Ergebnis nicht studieren. Warte nur, bis
dein Vater da ist.“
Einige Stunden später, es ist früher Nachmittag, fordert
meine Mutter meinen Vater auf, bei der Musterung anzurufen.
Mein Vater wählt die von meiner Mutter bereits
mühselig gesuchte Telefonnummer.
„Hallo, verbinden Sie mich bitte mit dem verantwortlichen Arzt der
Musterung. Danke.“
Meine Mutter sitzt auf dem Sofa, ein Taschentuch in der Hand, das sie
hin und wieder über die Augen reibt.
„Paragraf 51, mein Sohn hat Paragraf 51.“
Mit diesem Paragrafen, dem sogenannten Jagdschein, bezeichnet man
die Unzurechnungsfähigkeit von Personen. Meist sind es Demenzkranke
Menschen, die sich frei bewegen können und nicht in geschlossenen Anstalten
betreut werden müssen.
„Hallo, Herr Doktor Knappenfuss, ich wollte kurz Stellung
nehmen zur Musterung meines Sohnes. Mein Sohn ist nicht verrückt.“
Ich höre ein Schluchzen meiner Mutter.
Dass Gespräch ist beendet. Meine Mutter schaut ihren Mann erwartungsvoll an
„Ja und, was hast du erreicht?“
„Er wird in zwei Jahren noch einmal gemustert. Dann sehen wir weiter.
Junge, ich war 6 Jahre im Felde, vor Leningrad, im Kaukasus,
im Schützengraben, Mann gegen Mann. Da wirst du
doch die zwei Jahre bei der Bundeswehr absitzen können.
Kann dir nicht schaden.“
Der Termin der zweiten Musterung rückt näher. Von einem
Freund erfahre ich, dass es die Möglichkeit gibt,
die Bundeswehr zu verklagen. Allerdings muss man gute Argumente
haben. In meiner Dachstube im Haus meiner Eltern stapeln sich
die gemalten Bilder, und Grafiken. Auf keinen Fall
will ich zur Bundeswehr. Ich reiche die Klage ein und kann inzwischen
mit der Unterschrift meines Vaters rechnen.
Da ich mit 19 Jahren noch nicht volljährig bin, muss mein Vater
die Klage unterschreiben und auch bei der Verhandlung
persönlich anwesend sein. Sie findet 70 Kilometer entfernt in
einem Stützpunkt der Bundeswehr statt.
Im Zug zur Verhandlung komme ich mit meinem Vater
ins Gespräch.
„Wenn Sie dich zwingen zur Bundeswehr zu gehen, dann musst du hin.
Pflicht ist Pflicht und Schnaps ist Schnaps.“
„Ich will aber nicht gehen.“
„Was willst du dagegen tun? Wenn ich dir irgendwie helfen kann,
dann mache ich das, doch jetzt scheint es zu spät zu sein. “
Ich ziehe einen großen Umschlag aus meiner Tasche, öffne diesen und
zeige meinem Vater einen Brief.
„Hier, lies, ich war noch einmal bei Nervenarzt Dr. Borschel,
habe ihn gebeten, sein Gutachten zu erneuern und so wasserfest zu gestalten, dass
ich nicht den Dienst antreten muss. Hört sich doch ganz gut an.“
Mein Vater überfliegt die Zeilen und schaut eine Weile aus dem Fenster
des Zuges.
„Alle Achtung, Respekt. Anerkennung. Ich werde dich bei der Verhandlung
unterstützen.“
Nervös betrete ich mit meinem Vater den Verhandlungsraum.
Hinter den an hohen Tischen sitzenden Personen hängen die Fahnen
der Bundeswehr und der Bundesrepublik.
Mein Vater und ich bleiben kurz zur Orientierung mitten im Raum stehen,
den Blick auf die Personen an den Tischen gerichtet.
Ich höre direkt neben mir das Zusammenschlagen von
zwei Schuhen, das in der Stille einen lauten Knall erzeugt und
sehe aus den Augenwinkeln den gestreckten Arm meines Vaters.
„Heil Hitler!“
Nach drei Minuten ist die Verhandlung beendet.