Aus: Furios und gnadenlos- Fotosatire heute, Berlin 1984 und Furios und atemlos- Komische Fotos, Hamburg 1988
Der Fotograf Elliott Erwitt
Vor einigen Tagen starb der Fotofraf Elliott Erwitt mit 95 Jahren. Im Jahr 1986 gründete ich die Fotoagentur „Voller Ernst- nur für komische und skurrile Fotos“. Wie gern hätte ich Elliott Erwitt in meiner Agentur vertreten. Es blieb ein Wunsch, er war seit 1954 festes Mitglied der Agentur Magnum, wir sind uns jedoch einige Mal begegnet. Er hatte nichts gegen eine Zusammenarbeit, So konnte ich Fotos in zwei Veröffentlichungen präsentieren, die ich schon früh seit Gründung der Agentur Voller Ernst publizieren konnte. (Siehe Abbildungen). Erwitt lud mich auch Ende der 80er Jahre nach New York ein, um sein Archiv zu durchstöbern, für ein mögliches Buch mit dem Arbeitstitel „Elliott Erwitt, der witzigste Fotograf auf Erden.“ Daraus wurde nichts. Kein deutscher Verlag hatte Interesse an diesem Projekt. 2006 präsentierte ich im Jüdischen Museum Paris eine Ausstellung des russischen Fotografen Jewgeni Chaldej. Durch einen Kontakt zum Magnum Fotografen Micha Bar am wurde ich zum jährlichen Meeting der Magnumfotografen eingeladen, eine amüsante Angelegenheit mit viel Veuve Clicquot. Ich nutzte die Gelegenheit, mit den anwesenden Fotografen über ein mögliche Ausstellung in Berlin zu sprechen. Thema „Magnum smiles at 60“. Im nächsten Jahr feierte die Agentur ihr 60 jähriges bestehen. Etliche Fotografen sagten spontan zu, mit großer Begeisterung Elliott Erwitt. Wieder lud er mich nach New York ein. Der temporäre Sprecher der Fotografen, Thomas Höpker sicherte mir eine engmaschige Zusammenarbeit zu und wir sahen uns schon im Gropius-Bau, zur Eröffnung war Loriot vorgesehen. Leider sperrte sich das Leitungsbüro der Agentur mit der Begründung „Magnum sei nicht komisch“, das Vorhaben schade dem Image der Agentur und den Fotografen.