Kleine neue Welten, Limericks Januar – Februar 2024
Das war die Elise.
Sie lebte nach der Devise
„Ich bin die Nummer Eins,
die Nummer Zwei ist Heinz.“
So wurden sie zusammen felice.
Das Land ist bunt,
der Himmel rund.
Wo ist mein Ziel?
Ich grüble viel.
In ferner Stund’?
Neulich war ich in Umbrien.
Dort wollte man mich umbringen.
Das gefiel mir nicht,
ich war auf anderes erpicht
und sagte, man möge mir lieber etwas Rum bringen.
Ich besuchte wieder mal meinen Lieblingsaffen
im Zoo von Aschaffen-
burg und rief: „Hallo Knut,
geht’s dir gut?“
Er fragte nur: „Haste was zu paffen?“
Der Löwe lag bei seiner Frau.
Die sagte plötzlich: „Miau!“
Da sagte er: „Schätzchen,
bist du jetzt ein Kätzchen?“
„Nein, Leo“, sagte sie, „ich bin immer noch deine wilde Frau!“
Neulich war ich mit meinen Buben
wieder mal in Guben.
Max fiel in die Neiße,
und Mark trat in die Scheiße.
Besser erging es Ruben.
Heute gerät der Hase
wieder mal in Ekstase.
Er entdeckt ein Rübenfeld,
das er hungrig überfällt,
und stopft alles zwischen Kinn und Nase.
Bald beginnt die Sommerpause,
in der ich rasch nach Pommern sause.
Ich wohne dort in einem Haus am See
und ernähre mich gesund von Tee.
Doch abends geht es in die Komaklause!
Wir stiegen auf das Flachdach
und spielten stundenlang dort Schach.
Ein Tisch, ein Brett, zwei Stühle,
dazu die abendliche Kühle.
Unten spielte der Vater derweil Bach.
Vorhin aß er noch sein Pausenbrot,
nun ist er mausetot.
Es erscheint sehr triftig:
Dieses Brot war giftig!
Dem Mörder droht jetzt Hausverbot.
Ich wollte, ich säße auf einem Dromedar,
das schritte durch die Wüste Thar,
einsam zwischen Dünen
so wie auf der Insel Fünen.
Das wäre wunderbar!
„Siehst du dort die roten Nelken?“
„Die sind doch schon am Welken!“
„Siehst du dort die roten Rosen?
Die schenk ich dir, dich zu liebkosen.“
„Lass mal, ich muss jetzt zum Melken.“
Er saß schon länger hinter Gittern
und fing schon an zu verwittern.
Da nahm sie eine Säge
und befreite ihn aus dem Gehege.
Nun sind sie fröhlich am Flittern!
Neulich ritt Methusalem
wieder mal nach Jerusalem,
und an der Mauer erhob er Klage
ob seiner vielen Tage.
Aber er konnte doch geruhsam leben!
Die hochbetagten Hafensänger
hatten wieder einen fürchterlichen Hänger:
Bei einem seltener gesungenen Seemannslied
wusste keiner weiter. Schiet!
Das Lied war doch viel, viel länger!
Neulich sah ich einen Schwan,
der war so weiß wie Porzellan.
Er glitt über einen verwunschenen See,
stumm wie eh und je.
Sehr still zog er seine Bahn.
Ich fuhr mit meinem Superrad
durch ein entferntes Planquadrat.
Längst war ich am Ermatten
und hatte dann auch noch einen Platten.
Leute, das war superhart!
Endlich erreichte der Osterhase
die fern gelegene Oase
und traf dort einen unbekannten Mann
namens Weihnachtsmann,
der sagte: „Am besten, ich steck dich in die Blumenvase.“
Im Leben pflegt sich so manches zu wiederholen.
So fuhren wir nach langer Zeit wieder einmal nach Polen.
Doch wir konnten kaum noch Polnisch.
Was hieß zum Beispiel auf Polnisch „Rolltisch“,
und was hieß nur „versohlen“?
Neulich meuterten die Schachfiguren
und verlangten nach einem Fachchirurgen.
„Durch das ganze Stehen, Schlagen, Schieben,
Springen, Setzen und auch Ziehen
sind wir alle nur noch Ach!-Figuren.
Schiefer die Bilder nie hingen
als bei Tante Hilde in Bingen.
Alles, alles Geraderücken
wollte ihr nicht glücken.
Weil sie im Schiefergebirge hingen!
Er fragte mich am Biertisch:
„Weißt du, wo fließt Irtysch?“
Ich sagte, dass ich nicht sicher sei, ob
der Irtysch fließe in den Ob.
„Ja richtig, das macht Irtysch!“
Ein Komma
besuchte jüngst seine Omma
in Omsk.
„Na, dass du noch mal kommst!“
„Ach komma, komma, komma!“
Ich reite auf einem Maultier
durch den wilden Pamir
und schaue in tiefe Gründe
so wie in tiefe Sünde.
Mann, jetzt bloß kein Paulbier!
Neulich traf ich Micky Maus,
die sah mal wieder tricky aus.
Sie kam vom Mäusekarneval,
verkleidet als Admiral,
und tanzte dann mit mir nach Haus.