In tiefer Sorge ruft der Haarlemer Coffeeshop-Betreiber Nol van Schaik zu einem landesweiten Streik der legalen Cannabis-Händler am Tag der Parlamentswahlen auf. Auf einer Internetseite erklärt er die Hintergründe: Blieben die Türen der Coffeeshops am 9. Juni zu, würden die Kunden, die nicht so an Politik interessiert oder politikverdrossen sind, vielleicht doch zur Wahl gehen.
Van Schaik hofft, dass sie dann jenen Parteien ihre Stimmen geben werden, die für eine entspannte Softdrogenpolitik eintreten: D66, PvdA, Groenlinks und SP. Unter den „vier gefloppten“ Balkenende-Koalitionen habe sich die Situation für die Coffeeshops extrem verschlechtert. Und so soll der landesweite Streik auch einen Eindruck davon vermitteln, welch unspaßige Konsequenz eine rechte Koalition für die Freunde von Marihuana und Hasch generell haben könnte, nämlich eine dauerhafte Schließung der Coffeeshops.
Noch ist es natürlich zu früh, um einen Erfolg des Streikaufrufs vorauszusagen. Die vielen deutschen Kunden, die wegen der toleranten Softdrogenpolitik des Nachbarlandes einen regen grenzüberschreitenden Tagestourismus pflegen, sollten sich den Tag aber sicherheitshalber schon mal merken, um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen. Also: Save the date! Sonst: Dicht statt dicht.