Die Landschaft in Amerikas Norden scheint allem Lebenden zu widerstreben: Eiseskälte, scharfe Winde und grimmige Schlittenführer. Doch Buck wetzt seine Zähne an der widerspenstigen Umgebung, denn den heißen Atem seiner Rivalen spürt er bereits im Nacken.
Inhalt
Buck ist eine mächtige Mischung aus Bernhardiner und Schäferhund. Eigentlich genießt er ein feudales Leben in einer kalifornischen Villa, wo sich alles Getier seinem Stolz unterordnet – doch dann wird er entführt und verkauft. Wir folgen seiner Spur nach Alaska, wo er – wie alle Hunde – so lange mit Knüppeln bearbeitet wird, bis er sich fügt. Auch wenn Buck einsehen muss, dass er unterlegen ist, behält er seinen Stolz. Er zieht mit immer wechselnden Herren und ihren Schlitten umher. Durch die anderen Schlittenhund im Gespann und die erbarmungslose Natur ringsherum findet er immer mehr zu seiner wölfischen Urgestalt zurück. Doch während dieses Prozesses begegnet ihm ein Mann, der anders ist – und der starke Buck, der immer zu stolz war, um wirklich zu lieben, beginnt zu schwanken.
Zum Autor
Jack London wurde 1876 in San Francisco geboren und wuchs in ärmlichen und instabilen Verhältnissen auf. Durch diese Erfahrungen setzte er sich später stark gegen Kinderarbeit und für Sozialismus ein. Auf der anderen Seite reproduzierten seine Schriften (sprachlich und teilweise inhaltlich) den Rassismus der damaligen Zeit. Er verstand das Leben als Überlebenskampf, wie sich in zahlreichen seiner Werke zeigt. Während die Natur für ihn einerseits der unbarmherzige Kontrahent ist, ist sie anderseits auch Sehnsuchtsort und Zuhause. Zeit seines Lebens reiste er viel und war der meistgelesene Autor der Welt.
En général
Bucks Geschichte ist eine (unfreiwillige) Selbstfindungsreise, bei der man bei den abenteuerlichen Unternehmungen der Hunde mitfiebert. Als das Buch veröffentlicht wurde, traf es genau das Zeitgefühl – Goldrausch in Alaska, Aufbruch, neue Horizonte. Der Roman enthält ausschweifende Beschreibungen von Buck, über seine Konstitution, Kraft und seinen Stolz. Ansonsten ist es einnehmend geschrieben. Der Ruf der Wildnis ist nicht nur ein Werk der Abenteuerliteratur, bei dem man dem Fernweh ins eisige Alaska doch nicht ganz erliegt. Es ist auch ein Werk und Abbild seiner Zeit.
ISBN: 978-3-15-020646-1