„Haben Sie schon gehört? Heute haben wir das Haus am Michaelkirchplatz 4-5 besetzt! Das große Haus steht bereits seit elf Jahren leer, obwohl es in einem guten Zustand ist und für vielerlei Projekte nutzbar wäre.“ [aus dem Brief an die Nachbarn, der gestern vor besagter Adresse verteilt wurde] Und so sah die Lage vor Ort aus:
„Für ein soziales Zentrum gegen das unsoziale System“ und „Besetzt“ stand auf den Transparenten, die nach und nach aus den Fenstern gehangen wurden…anfangs war alles noch ganz friedlich (hier circa 18:30 Uhr).
Dann kamen immer mehr Uniformierte, verstellten die Eingangstür des besetzten Hauses und filmten fröhlich jedes Detail ab.
…sie vermehrten sich…und dann kam der dicke grüne LKW mit dem Werkzeug, mittels dem sie die Eingangstür aufbrachen. In der Zwischenzeit wurden alle Demonstranten von der Straße gedrängt, erhielten Platzverweise, einige bekamen was auf die Mütze, es gab auch Festnahmen.
„Home sweet home – Ihr kriegt uns hier nicht raus„, „Venceremeos – diesmals wirklich“ (vor einem Jahr wurde das Gebäude schonmal besetzt…und zügig geräumt), „Träume brauchen Freiräume„…die Besetzer_innen in Aktion.
Im Fenster oben: „Wir wollen mehr Büros!! Bitte!!!„, unten: „Häuser könnt ihr zerstören – Ideen nicht!!!„, „Wir bleiben alle und kommen immer wieder!“
„Ick will ooch ’n Carloft für mein Fahrrad„.
Und was hat dieser Artikel eigentlich mit Street Art zu tun, mag sich manch geneigte_r Leser_in fragen…sieh doch, hier ist der Zusammenhang! Und nebenbei die Ansicht der eingebrochenen Eingangstür.
Die rabiate Festnahme eines der Besetzer. Als er im Einzel-Gefangenentransporter eingesperrt und abtransportiert wurde, hörte man seine Fäuste gegen die Innenseiten der Zelle schlagen und sah den Wagen wackeln…eine schreckliche Szene.
…die Transpis wurden durch die Polizei entfernt.
Um halb 10 abends war das Haus geräumt. Aber ein Versprechen wurde ja abgegeben:
…wie es auf diesem Bild gerade noch lesbar ist…“immer wieder„.
Die Pressemitteilung/Brief an die Nachbarn der Besetzer_innen kann hier nachgelesen werden.